9er-Chaos trifft 11er-Fußball


Am Samstag kam die Zweitvertretung aus Worphausen vorbei – ebenfalls als 9er gemeldet, so wie wir. Nach einer kurzen, aber durchaus unterhaltsamen Phase gegenseitiger Verwirrung („Wer spielt eigentlich wo, und sind wir jetzt komplett?“), konnte die Partie dann endlich als ehrliches 9-gegen-9 starten. Und ja… die erste Halbzeit? Die kann man getrost im Giftschrank einschließen.


Beide Mannschaften hatten offensichtlich einen Pakt geschlossen: Den vielen freien Platz bloß nicht für gefährliche Angriffe nutzen. Das klappte ausgezeichnet. Highlights gab es kaum – es sei denn, man steht auf verpasste rote Karten. Zweimal hätte der Schiri eigentlich die ganz große Farbpalette auspacken müssen: Einmal lief Philipp H. seinem flinken Gegenspieler von hinten in die Hacken, einmal wurde Chris N. im Strafraum frei vorm Keeper abgeräumt. In einem Punktspiel wäre wohl zweimal Rot und zweimal Freistellung bis Dienstag drin gewesen. Aber es war ja nur ein Freundschaftsspiel, und außerdem war’s ja „nicht bös gemeint“.


Nach der Pause gab es dann die Überraschung des Tages: Beide Teams traten plötzlich mit elf Mann an. Das tat dem Spiel erstaunlich gut. Um die 60. Minute herum kulminierte die fußballerische Brillanz. Unser Neels-Alex zog aus 18 Metern zentral vor dem Tor einfach mal ab – eigentlich ein sicheres Ticket für die Kategorie „Schuss ins Nirgendwo“. Stattdessen klatschte der Ball aber kernig an den langen Pfosten. Silas R., der zuvor gefühlt seine Iskander-Raketen gezündet hatte, war beim Abpraller schneller als alle anderen. Mit dem rechten Außenrist (Trainer bitte weghören!) schob er das Ding ins verwaiste Tor. Schönes Tor, verdient – schon allein, weil wir jetzt endlich auch mal aufs Tor schossen.

81. min.: Der Coach


Doch die Freude hielt genau zwei Minuten: Ein langer Ball, unser Bongo-Paule im Sprintduell, und Lukas R. aus O, der heute als Not-Torwart ran musste, grätschte beherzt dazwischen. Der Schiri sah’s als Elfmeter – und Worphausen nahm das Geschenk dankend an. 1:1.


Wir antworteten prompt: Foul an der linken Außenlinie, Freistoß von Serghii I. punktgenau auf den Kopf von Lipps-Alex, der das Ding schulbuchmäßig einnickerte – 2:1. Kurz darauf stand unsere Abwehr mal kurz gedanklich an der Bratwurstbude: Steckpass durch die Mitte, Niclas W. im Halbschlaf, und der Worphausener frei vorm Tor – zum Glück mit der Zielgenauigkeit einer Silvesterrakete im Sturm.

Danach passierte nicht mehr viel. Ein paar Chancen hier, ein paar halbgare Abschlüsse da – aber nix Zählbares mehr.

Fazit: Zweiter Sieg in Folge. Wir wissen auch nicht, wann das zuletzt passiert ist. Vielleicht war’s noch in D-Mark-Zeiten.

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