17.05.2015
Der Saisonendspurt steht an. In den letzten drei Ligaspielen haben wir es nur noch mit Mannschaften zu tun, die unter den ersten 5 Mannschaften in der 2. Kreisklasse stehen und sich noch berechtigte Chancen auf den Aufstieg ausrechnen können. Den Anfang machte heute der SV Holtebüttel. Die hatten bereits in der letzten Wochen ihr Punktspiel gegen den TSV Brunsbrock verloren und damit wichtige 3 Punkte im Aufstiegskampf verspielt. Die Scharte wollten die mit Sicherheit gegen uns wieder wett machen. Unsere Personalsituation bis kurz vor Spielbeginn alles andere als rosig. Aktuell haben wir 10 verletzte Spieler. Hinzu kam, das unser Torwart Dennis Welke aufgrund einer Entzündung am Fuß kurzfristig absagen mußte. Somit kam Thomas Blöthe zu einem unerwarteten Einsatz. Da auch Mario Gröger nicht mit von der Partie sein konnte, mußte der Coach Himself noch einmal seine Stiefel schnüren und an der Seite seiner Getreuen in die Schlacht ziehen. Dies nahmen böse Zungen zum Anlaß bereits in der Halbzeitpause das Gerücht zu verbreiten, unsere Abwehr würde heute ziemlich nach Gammelfleisch riechen. Zudem hatten wir das Problem, daß unser bester Goalgetter Carsten Gloystein bedingt durch eine Zahn-OP nur auf der Ersatzbank Platz nehmen konnte. An einen Einsatz über 90 Minuten war nicht zu denken.
Holtebüttel übernahm mit Anpfiff die Spielkontrolle. Wirklich gefährlich wurden sie aber nur einmal. Zu oft versuchten sie es immer wieder mit langen Bällen über unsere linke Seite, wo unsere Nr. 19 im Verbund mit Kai-Uuuuuwe Sieling, der seit längerer Zeit mal wieder zum Einsatz kam, viele Angriffe bereits im Keim ersticken konnte. Und wenn dann doch was durch kam, war die Innenverteidigun um Enrico Gröger und dem Coach zur Stelle. Torwart Thomas Blöthe mußte nur einmal wirklich eingreifen, als er einen Schuß aus spitzem Winkel reaktionsschnell (was man halt so als schnell bei einem 45jährigen bezeichnen kann) mit den Füßen abwehren konnte. Daß wir nicht viel zugelassen haben, lag aber auch am zentralen Mittelfeld um Lukas Grashof und Ole Fischer, der an seine guten Leistungen aus den letzten Spielen anknüpfen konnte, und an Ole Oko Großklaus auf der 6er Position. Immer wieder wurde intensiv gegen den Ball gearbeitet und wichtige Zweikämpfe gewonnen. Unter lautstarken Anweisungen vom Coach, der als Spieler mitten im Spielgeschehen und viel näher an seinen Schützlingen stand, wurde immer wieder erfolgreich verschoben und die Gegenspieler übergeben. Holtebüttel verlagerte insgesamt zu selten und zu langsam die Seiten und machte es uns in der Abwehrarbeit recht einfach. Unser Spiel nach Vorne bestand überwiegend aus schnellen modernen Umschaltaktionen nach Ballgewinnen. So konnte Artur Stolp einen Fehlpaß der Holtebüttler Mannschaft erlaufen und hatte freien Weg aufs Tor. Aber bereits bei der Ballannahme machten sich doch seine kleinen technischen Unzulänglichkeiten bemerkbar. Aber keine Sorge, Artur. Mögliche Trainingseinheiten, um dieses Manko abzustellen, sind für die nächsten Wochen bereits in der Planung. Das Führungstor gelang uns übrigens in der 26. Minute. Nach Ballgewinn im Mittelfeld konnten wir über unsere rechte Seite einen Angriff starten. Eine flache und scharfe Hereingabe von Philip Warnke auf Oko, der Einschußbereit in der Mitte wartete, wurde von einem Abwehrspieler von Holtebüttel unhaltbar abgefälscht. Es ist nicht übertrieben zu sagen, daß wir dieses Eigentor regelrecht erzwungen haben.
Zur 2. Halbzeit wechselte Holtebüttel seinen besten Goalgetter. Holtebüttel machten jetzt richtig Druck und erarbeitete sich im weiteren Spielverlauf durchaus mehrere Möglichkeit zum Ausgleich. Einmal wurde ein Freistoß an die Latte gezimmert, ein anderer Freistoß wurde von Enrico Gröger gefährlich abgefälscht. Bei diesem Schuß bekam Thomas Blöthe durch eine (für einen 45jährigen) übermenschliche Reaktion noch so gerade die Hände an den Ball und lenkte diesen zur Ecke. Und zweimal mußte Thomas Blöthe sogar in einer 1:1 Situation gegen die gegnerischen Stürmer sein ganzes Kampfgewicht (ganz schön viel) und Können (überschaubar) in die Waagschaale werfen, um den möglichen Ausgleichstreffer zu vereiteln. Bei all diesen Aktionen wurde der Strafraum jedoch im Mitleidenschaft gezogen. Nach Spielende waren die Aufprallstellen, an denen Thomas Blöthe sich hatte fallen lassen, wie Granateinschlagskrater über den ganzen Strafraum verteilt. Frei nach dem Motto: Wenn wir hier schon keine 3 Punkte mitnehmen können, dann will ich ihnen wenigstens den Rasen kaputt machen. Und nun machte sich auch wieder die Kopfballstärke von Enrico Gröger bezahlt. Was auch immer hoch in den Strafraum kam, ob nach Freistoß oder Eckball, war seine Beute. Mit diesem Stilmittel war für Holtebüttel heute gegen uns nichts zu holen – Enrico war da einfach wie die Bank von England. Allerdings hatte Enrico unverständlicher Weise wieder seinen linken Fuß dabei; aber man muß ja nicht immer alles so kleinkariert sehen.
Bei allem Abwehrkampf versuchten wir aber auch immer wieder nach Ballgewinn den schnellen Weg in die Spitze zu finden. Allein, es wollte kein erfolgreiches Zuspiel auf Philip Warnke gelingen oder der Ball einfach mal durchrutschen. Holtebüttel konnte immer wieder ein Bein oder einen Fuß dazwischen bekommen. Bis, ja bis sich Carsten Gloystein dazu entschied, doch noch ins Spielgeschehen einzugreifen. Für die letzten 20 Minuten kam er für Lukas Grashof ins Spiel und Philip Warnke ging zurück ins Mittelfeld. Und bereits nach wenigen Minuten hätte es soweit sein können. Ein langer Ball rutschte einem Verteidiger unterm Fuß durch und Carsten Gloystein hatte freie Bahn. Sein Zuspiel auf Oko, der sich in zentraler Position freigelaufen hatte, konnte dieser jedoch nicht verwerten. Aber mit dieser Aktion war Holtebüttel gewarnt, denn mit Carsten Gloystein stand jetzt ein Spieler in unseren Reihen, dessen Name allein schon erhöhte Gefahr bedeutete. Und so gelang uns dann in der 90. Spielminute das spielentscheidende 0:2. Ein langer Ball in die Spitze auf Carsten, der sich um seinen Gegenspieler wickelte wie eine Erotiktänzerin um ihre Stange, brachte den finalen Erfolg. Alleine auf das Tor marschierend, umkurvte Carsten den herausstürmenden Torwart und schob den Ball locker in das leere Tor. Die 3 Punkte waren damit endgültig eingesackt und Holtebüttel mußte einen weiteren Dämpfer im Kampf um die Aufstiegsplätze hinnehmen. Wir konnten hingegen 2 Spieltage vor Schluß den Punkteabstand auf den vorletzten Tabellenplatz auf 7 Punkte ausbauen.
Zum Spiel vom Coach, der immerhin 65 Minuten aktiv eingreifen durfte, sein nur soviel gesagt. Zum Glück gibt es vom heutigen Spiel kein Video.