02.11.2014
Neues Spiel, neues Glück? Nein, nicht wirklich. Wenn am Vorabend gefühlte 90% der Mannschaft auf dem Bremer Freimarkt war und von 14 Mann am Sonntag nur 3 nüchtern sind, kann man schon mal mit einer heftigen Klatsche rechnen. Und wäre uns am Sonntag vor Anpfiff ein 2:5 angeboten worden, wir hätten es wahrscheinlich „ausnüchternd“ angenommen. Schaut man sich hingegen den Spielverlauf an und wie die Tore gefallen sind, kann man schon leicht ins Grübeln kommen. Nach den ersten 45 Minuten stand es leistungsgerecht 0:0. Beide Mannschaften hatten die eine oder andere Torchance. Defensiv ließen wir kaum etwas anbrennen und wenn doch mal der Ball durch kam, was 2-3 mal gelang, war unser Ersatztorhüter Kai Bartels wie ein geschmeidiger Panter zur Stelle oder der Pfosten im Weg. Das Spiel plätscherte mit ganz wenigen Höhepunkten so dahin. Holtebüttel fiel nicht wirklich was ein und wir ließen es gemütlich angehen. Das sollte sich mit der 2. Halbzeit komplett ändern.
Bereits nach wenigen Spielminuten unterlief uns mal wieder ein kapitaler Fehler im Aufbauspiel, als Björn Begemann ein einfaches Zuspiel (wenn auch nicht sehr genau) nicht kontrolliert annehmen konnte. Höltebüttel nutzte dies sofort aus und ging in der 49. Minute mit 0:1 in Führung. Doch wir konnten schon im Gegenzug nach einer feinen Einzelleistung von Carsten Gloystein (Solo über 3/4 des Platzes) den Ausgleich durch Johannes Wrede erzielen, der die Hereingabe eiskalt verwertete. Auch den 1:2 in der 67. Minute ging ein krasser Aussetzer unserer Abwehr voraus. Einen Schiedsrichterball, den Holtebüttel fairer Weise locker zurück in unsere Abwehr spielte, machte Philip Wichmann durch einen Anfall von Sekundenschlaf mit zwei unsinnigen Aktionen so gefährlich, daß der Angriff von Holtebüttel laut Danke sagte. Im weiteren Verlauf hatten Sebastian Finke und Jojo zwei große Gelegenheiten den Ausgleich zu erzielen. Statt dessen gelang Holtebüttel in der 78. Minute mit einem Kopfballtor nach einem Eckstoß das 1:3. Aber damit war das Spiel noch nicht entschieden, denn unmittelbar mit dem Wiederanstoß gelang Carsten Gloystein mit einem Solo, started aus der eigenen Abwehr, der Anschlußtreffer. Wenn in der 2. Halbzeit bei uns etwas ging, dann war es über Einzelaktionen; wie die von Carsten. Wie ein warmes Messer durch Butter, so zerschnitt Carsten mit seinem Antritt Angriff, Mittelfeld und Abwehr und ließ dem Torwart beim Flachschuß ins lange Ecke nicht den Hauch einer Chance. Dieses wunderschöne Tor gibt es leider nicht auf Zelluloid, so wie auch das 1:3, da der Coach kurzfristig mit anderen Dingen beschäftige war.
In der Folgezeit verbreitete Carsten Gloystein Immer wieder Angst und Schrecken in Holtebüttels Defensive, sobald er auch nur eine offensive Aktion nach Vorne machte. Doch statt den möglichen Ausgleich zu erzielen, legten wir uns in der 80. Minute durch einen Kapitalen Bock von Kai Bartels das 2:4 selber rein, der aushilfsweise im Tor stand. Einen solchen Ball hälte man auch als Feldspieler an normalen Tagen mit der Pudelmütze fest; nur nicht heute. Aber kein Vorwurf an Kai. Der hat seinen Job bestens gemacht. Mit diesem Tor war das Spiel dann endgültig entschieden und das 2:5 in der 85. Minute nur noch Formsache.
Leider muss man nach diesem Spiel wie auch schon in den letzten Wochen konstatieren: Dieses Spiel hätten wir nicht verlieren müssen und mit unseren ständigen Unkonzen-triertheiten im Spielaufbau stellen wir uns immer wieder selber ein Bein.