16.11.2014
Und ein weiteres Ritter-Sport-Spiel; frei nach der Devise: quadratisch, praktisch, Scheißspiel. Nein, gut war das Spiel wirklich nicht. Auf solchen Plätzen Breite=Länge ist an Fußball spielen nicht wirklich zu denken. Vielleicht mit Robel, Abraham, Efrem und Sagei. Nur stehen die uns leider nicht zur Verfügung. Gefühlt war der Platz in Achim noch kürzer als der letzte Woche in Bierden gegen RW Achim. Die haben schön den Ball laufen lassen. Im Gegensatz zu uns hat Achim es in den ersten 30 Minuten aber gut gemacht hat. War auch nicht wirklich schwer, da von uns im Mittelfeld kaum Gegenwehr zu sehen war und Achim sich als Heimmannschaft mit diesen Bedingungen halt besser auskennt. Wetter war auch mist; es war kalt und nieselte fast die ganze Zeit.
Das Spiel plätscherte zu Beginn so vor sich hin. Achim konnte aus seiner Dominanz aber keine Torchancen kreieren. Wir auch nicht; aber wir waren ja auch einfach nur schlecht. Dem 1:0 für Achim ging eine wunderschöne Vorarbeit durch uns voraus. Gut, Tore entstehen aus Fehlern. Aber es gibt Fehler und es gibt Fehler. Und unsere Fehler sind Fehler, die ich nicht mag. Zuerst haben wir schon den Ball mit Artur Stolp sicher. Doch statt einen klaren Ball zu spielen, eine Option wäre z.B. der klassische Long Line Ball, zieht es Artur vorm eigenen Strafraum in die Mitte. Dabei hat der Coach noch vor dem Spiel in einem intimen Einzelgespräch gerade solche Situationen angesprochen und die klare taktische Anweisung gegen: „Lass den Scheiß„. Also Artur verliert leider erwartungsgemäß den Zweikampf und macht den Ball dadurch wieder gefährlich. Trotzdem können wir die Situation noch einmal entschärfen, indem Kai Bartels, mal wieder im Tor und nicht in Buxtehude, die Flanke abfängt und mit einem langen Abwurf ins Mittelfeld auf Enrico Gröger den Angriff einleiten will. Nur war dieser Abwurf in der 12. Minute mehr eine Bogenlampe mit Stabilitätsproblemen in der Flugphase, als ein energischer Abwurf mit der Aufforderung zum Angriff. Und was macht Enrico? Enrico läuft, was die ganze Sache erst gefährlich macht, dem Ball einfach nicht entgegen und so hat sein Gegenspieler alle Zeit dieser Welt, ihm den Ball abzunehmen. Und da der Achimer den Ball nun schon mal hatte, gab es auch gleich noch einen Torschuß aus 30 m hinten dran; kann man mal machen. Der Rest war dann Innenpfosten, das 1:0 für Achim und Blutdruck für den Coach. Besser wurde unser Spiel danach nicht, auch wenn wir durch Till nach einer Ecke eine fast 100%ige zum Ausgleich hatten. Wir haben weiterhin den letzten Scheiß zusammengespielt.
Der Ausgleich fiel in der 31. Spielminute, nachdem sich Carsten Gloystein mit einer Einzelaktion auf der rechten Seite durchsetzen und den Ball nach Innen spielen konnte. Ole Fischer, 30 Sekunden vorher für Nils Fischer eingewechselt, kam so gerade eben an den Ball und brachte ihn auch in Richtung Tor. Mit einem klasse Reflex konnte der Achimer Torwart den Ball zwar noch an den Pfosten lenken, dann aber kam Oli ‚Lunge‘ Grazyk auf der linken Seite an den Ball und erzielte mit seinem krummen linken Fuß und einem Gewaltschuß den Ausgleich. Eingeleitet wurde diese Aktion übrigens durch den ersten gewonnenen Kopfball von Till im Mittelfeld. Sein 2-Köpfe kleinerer Gegenspieler war ausnahmsweise mal nicht in seiner Nähe. Nach diesem Ausgleich kamen wir besser ins Spiel und konnten Achim mal für längere Zeit in deren eigenen Hälfte beschäftigen.
Die zweite Häfte begann so wie die Erste aufgehört hat. Es lief nichts zusammen, bis zur 55. Minute. In dieser entschied der Schiedsrichter nach einem Befreiungsschlag von Mario Gröger auf Strafstoß. Mario spielte ganz klar zuerst den Ball und der Stürmer hielt nur den Fuß drüber. Für den Schiedsrichter gab es hier keine Zweifel – Strafstoß für Achim. Beim Strafstoß hatte Kai zwar keine Chance. Dafür brannten ihm hinterher die Sicherungen durch. Bei den Achimer Stadtwerken soll zu diesem Zeitpunkt eine Fluktuation in der Netzspannung aufgetreten sein. Unmittelbar nach diesem Treffer flog erst der Ball von Kai getreten in Richtung Schiri, dann flogen einige unschöne Worte hinter her und abschließend flog Kai (gerechtfertigter Weise) mit einer Roten Karte noch vom Platz. Und mit mehr Mum hätte auch Philip Wichmann vom Platz gehen müssen. Warum seine Beleidigung aus 4 m vom Schiedsrichter überhört wurde, bleibt ein Phänomen. Mit dieser Aktion ging Artur ins Tor. Und nun lief das Spiel mit einem Mann weniger wesentlich besser, wenn auch die ganzen großen Aktionen nach Vorne noch nicht dabei waren. In der 75. Minute, in der Phase, in der wir uns berechtigte Hoffnungen auf den Ausgleich machen konnten, erzielte Achim jedoch aus abseitsverdächtiger Position das 3:1. Mit diesem Resultat war unsere Mannschaft eigentlich schon klinisch tot. Jedoch konnte Carsten Gloystein im Zusammenspiel mit Ole Fischer vom Wiederanstoß weg das 3:2 erzielen. Ole ‚Die Sohle‘ Fischer setzte sich mit seinem dynamischen Dribbling gegen 3 Gegenspieler durch und spielte Carsten den Ball perfekt in den Lauf. Aus 8 m ging der Ball in der kurze Ecke ins Tor. Bei diesem Tor hat die ganze Hintermannschaft von Achim gepennt. Aber Fehler der anderen Mannschaft interessieren mich nicht.
Den verdienten Ausgleichstreffer zum 3:3 erzielte Till Knutzen in der 82. Minute. Nach einem Ballgewinn durch Philip Wichmann, der mit der 2. Halbzeit immer stärker wurde und hinten nichts anbrennen lies, kam der Ball zu Enrico Gröger, der mit einem Steilpaß in die Spitze Till frei spielte. Till schob den Ball mit Außenrist am Torwart vorbei in die Maschen. Eigentlich hatte ich ja ein striktes Verbot für das Spiel mit Außenrist erteilt, aber in diesem Fall will ich mal beide Augen zudrücken. Der Paß von Enrico war übrigens seine einzige sinnvolle Aktion im ganzen Spiel und soll an dieser Stelle nochmals explizit erwähnt werden. In den letzten Minuten hatten beiden Mannschaften noch Möglichkeiten zum Siegtreffer. Letztendlich blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden.
Eine unschöne Situation gab es in der ersten Halbzeit, als Mario Gröger von seinem Gegenspieler mit einem kombinierten Schlag-Sprung in den Rücken attackiert wurde. Da sich dies im Rücken des Schiedsrichters abspielte, gab es hier keinen fälligen Platzverweis.