29.03.2015
Ein Fußball-Sonntag ohne Artur Stolp ist ein verlorener Sonntag und schon gar kein richtiger Fußball. Es ist immer wieder lustig mit anzusehen, wie der Junge sich seine Auszeiten nimmt. Oder, wie jetzt gegen Brunsbrock geschehen, zur Abwechslung einfach mal einen Zweikampf verweigert. Und so richtig lustig wird es dann, wenn der Gegener daraus ein Tor erzielen kann. Nur hat man an der Seitenlinie den Coach nicht lachen gehört; eher flog der Regenschirm in die Botanik (der Hut blieb auf dem Kopf, da es einfach zu nass war). Daraus aber zu schließen, der Coach hätte keinen Humor, wäre doch etwas voreilig. Es ist vielmehr so, daß der Humor von Artur ein sehr spezieller ist, den in der 3. Herren eigentlich kein Mensch versteht.
Natürlich war die Aktion von Artur sehr unglücklich, weil Brunsbrock dadurch sehr früh in Führung gehen konnte. Sowas konnten wir nun gar nicht gebrauchen, war dies doch ein Spiel für uns, in dem wir bedingt durch durch Tabellensituation zwingend Punkte holen mussten. Zuerst verlor Artur ein unnötiges Dribbling kurz vor der Mittellinie und im Anschuß auch noch das Laufduell. Die Flache Hereingabe von links konnte dann auch Enrico Gröger, der nach überstandenem USA-Urlaub für Mario Gröger in die Innenverteidigung rutschte, nicht mehr entscheidend klären. Mit einer Körpertäuschung ließ der Stürmer von Brunsbrock unsere Innernverteidigung aussteigen, um mit einen Schlenzer in die rechte obere Ecke auch unserem Torwart Dennis Welke keinerlei Abwehrchance zu lassen. Das war in der 5. Spielminute. Doch bereits in der 12. Minute gelang durch Sebastian Finke der Ausgleich per Foulelfmeter. Carsten Gloystein wurde zuvor in einem robusten Zweikampf regelrecht umgerannt; hierbei bestand für den Verteidiger keine Möglichkeit an den Ball zu kommen, geschweige denn diesen überhaupt zu spielen. Eine ähnliche Situation gegen Sebastian Finke wurde im letzten Punktspiel gegen Lohberg noch laufen gelassen; diesmal jedoch entschied der gute Schiedsrichter Jürgen Halamuda auf Strafstoß. Aber ganz ehrlich … den muß man nicht unbedingt geben. Freigespielt wurde Carsten hierbei übrigens durch Artur, der einen Einwurf von Björn Begemann mit dem Fuß in einer Art Stehrückzieher in dessen Lauf verlängerte. Damit konnte Artur seinen unglücklichen Gesamteindruck etwas aufbessern und wurde zum Dank vom Trainergespann Blöthe/Weber anschießend in die Kabine geschickt – Wetter war ja auch nicht ganz so nett.
Nach zwei Großchancen für uns durch Till Knutzen und Carsten Gloystein, die beide frei stehend vorm Torwart den Ball nicht im Tor unterbringen konnten (man muss aber auch sagen, daß der Torwart bei beiden Aktionen eine super Reaktion gezeigt hat), gelang wiederum Carsten Gloystein in der 36. Minute der Führungstreffer zum 2:1. Eine zu kurze Abwehr der Brunsbrocker Innenverteidigung konnte Till Knutzen abfangen und direkt in den Lauf von Carsten spielen. Auch hier blieb der Torwart von Brunsbrock beim ersten Schuß der Sieger, doch beim Nachschuß war dann auch für ihn nichts mehr zu machen.
In der 1. Halbzeit erspielte Brunsbrock sich nur eine echte Torchance, die dann aber auch gleich genutzt wurde. Ansonsten konnten wir Brunsbrock bereits häufig im Spielaufbau stören und hatten die klarenen Aktionen vorm Tor. In der 2. Halbzeit wurde es ein anderes Spiel. Brunsbrock musste mehr Risiko gehen und stand jetzt auch höher, was uns entgegen kam. Doch auch hier änderte sich nicht wirklich was an der Chancenverteilung. Ein deutliches Plus lag auf unserer Seite, trotzdem hätte das Spiel für uns noch ins Auge gehen können, hätte Brunsbrock in der 66. Spielminute einen Eckball zum 3:3 genutzt. Aber der Reihenfolge nach. Die 2. Halbzeit war kaum angepfiffen, da klingelte es auch schon zum 3:1. Wieder einmal konnte sich Carsten Gloystein mit dem Ball am Fuß gegen seinen Gegenspieler durchsetzten und den Ball scharf vors Tor spielen. Dort bekam der Verteidiger mit dem Rücken zum Spielgeschehen den Ball nicht geklärt und Fabian Rennekamp, der erst sein 2. Spiel für uns machte und kurz vor der Halbzeit für Björn Begemann ins Spiel kam, hatte somit leichtes Spiel und stocherte den Ball fachmännisch über die Linie ins Tor. Bei aller Freude soll hier aber noch einmal ausdrücklich erwähnt werden, daß die Vorlage für dieses Tor von Carsten Gloystein kam. Also Carsten Gloystein hat hier die Vorlage für das Tor zum 3:1 gegeben. Ausgangspunkt war ein Einwurf von Julian Müller, den Sebastian Finke aus der Drehmung mit links auf Carsten Gloystein longline durchstecken konnte; und Carsten hat dann das 3:1 vorbereitet … .
Brunsbrock gelang in der 59. Minute noch einmal der Anschlußtreffer zum 3:2 unter tätiger Mithilfe unserer Mannschaft. In Yoyo-Manier wollte Till einen Ball direkt in die Sturmspitze weiter leiten, wo aber keiner mehr von uns stand. Das war auch nicht weiter schlimm, weil in unserem zentralen Mittelfeld auch Keiner mehr stand und der Brunsbrocker mit dem abgefangenen Ball ganz locker bis zum Strafraum durchmarschieren konnte. Auch da stand Keiner mehr und so daß das Tor nur noch eine Formalität. Der einzige positive Aspekt an diesem Tor war die Tatsache, daß Artur diesmal nicht daran beteiligt war; ging ja auch nicht – denn schließlich war der schon seit der 12. Spielminute duschen. Und Artur duscht immer recht lange.
Brenzlig wurde es noch einmal in der 66. Minute, als Brunsbrock nach einem Eckball die große Chance auf das 3:3 hatte. Letztendlich hätte der Ausgleich aber nicht dem Spielgeschehen entsprochen. Endgültig klar für uns machte Björn Begemann das Spiel in der 76. Minute, als er einen Pass von Carsten Gloystein und unter Mithilfe der Brunsbrocker Abwehrspieler versenken konnte. Allerdings hätte dieses Tor nicht zählen dürfen, da Carsten 1.57m im Abseits stand. Da der Schiri dies aber nicht sehen konnte, gilt auch hier: Das Tor hat Carsten Gloystein vorbereitet.
Und in zwei Wochen werde ich einen Spielbericht schreiben, in dem der Name Carsten Gloystein völlig unabhängig vom Spielgeschehen nicht einmal erwähnt wird … da freue ich mich jetzt schon drauf.