1:4 Sieg gegen den SV Holtebüttel: Ein Geduldspiel der holprigen Art

Im Gegensatz zu den letzten Wochen, hatte sich vor dem Spiel gegen den SV Holtebüttel unsere Personalsituation nicht entspannt. Neben der Brustkorbprellung bei Eduard Denhof, der deswegen in den nächsten Tagen kürzer treten muss, kamen noch Absagen wegen Urlaub oder Studium hinzu. Aber zum Glück stand uns Andy Itzen zur Verfügung. Der zwar aktuell nicht im Training ist, für eine Halbzeit in der 2. Kreisklasse aber noch genügend Luft hat. Zudem musste sich auch der Coach wieder einmal mit umziehen. Es bestand aber nie wirklich die Gefahr, dass er eingreifen hätte müssen und so konnte er sich ganz darauf konzentrieren, die Trainingshose von Enrico Gröger an der Seitenauslinie spazieren zu tragen.
Es wurde ein Geduldspiel. Zwar hatten wir in der 1. Hälfte die Chancen auf eine 0:1 oder 0:2 Pausenführung, ein Tor wollte uns aber nicht gelingen. Und so war es einfach eine Frage der Geduld. Während Holtebüttel von Anfang an mit langen Bällen versuchte zum Erfolg zu kommen, stand bei uns das spielerische Bemühen im Vordergrund. Es ist allerdings bei den Bemühungen geblieben, denn auf diesem grünen Geläuf war an Paßspiel nicht wirklich zu denken. Zwar konnten wir uns mehrere gute Gelegenheiten erspielen, der Großteil der Spielzüge versprang jedoch bereits im Ansatz. Die erste richtig gute Gelegenheit hat Kai Bartels in der 8. Minute auf dem Fuß. Leider traf er beim Schuß den Ball nicht richtig. Holtebüttel hatte in der 30. Minute die riesen Gelegenheit zum Führungstreffer, konnte diese aber nicht nutzen. Und dann hatten Ole ‚Oko‘ Großklaus und Carsten Gloystein innerhalb von 5 Minuten dreimal die Führung für uns auf dem Fuß.


Finke: War ich im Abseits?

Coach: Nur dein Bauch, Finke. Nur dein Bauch

78. min. Geplänkel am Seitenrand


Mit der Erkenntnis, dass auf diesem Platz kein brauchbares Paßspiel möglich war, ging es in die Halbzeit, in der es die klare Anweisung gab, es jetzt im Spielaufbau mit dem gepflegten langen Bällen zu versuchen. Und diese Massnahme fruchtete. Innerhalb weniger Minuten konnte Carsten Gloystein gleich 2x nach schnellem Spiel in die Spitze zuschlagen. Und in dieser Phase des Spiels hätten noch mehr Tore fallen können. Jeweils Sebastian Finke und Ole Großklaus hatten fast unmittelbar nach Anstoß von Holtebüttel durch schnelle Balleroberungen die Gelegenheit, das Spiel klar für uns zu entscheiden.

 


Alter, mit Links und besoffen.

67. min. Sebastian Finke


Das Spielentscheidende 0:3 fiel in der 67. Minute. Wieder war hier Ole ‚Oko‘ Großklaus massgeblich beteiligt. Er konnte sich auf der rechten Seite durchsetzen und hatte auch noch das Auge für den in der Mitte freistehenden Sebastian Finke. Der nahm den Ball mit eine geschmeidigen Drehung an, guckte sich den Torwart in aller Ruhe aus um dann denn Ball mit seinem schwächeren linken Fuß in der rechten unteren Ecke zu versenken. Wie schon bei seinen letzten zwei Toren zuvor, strahlte er hierbei eine fast schon unheimliche Ruhe und Routine aus. Ob dies an der sedativen Wirkung vom gestrigen Abend lag, läßt sich jetzt allerdings nicht mehr eruieren.


Der ist frustriert. Der hat schon drei bekommen.

70. min. Carsten Gloystein


In der 90. Minute gelang uns das 1:4 nach einem Foulelfmeter. Einen technischen Fehler des Innenverteidigers von Holtebüttel im Spielaufbau konnte Sebastian Wrede für sich nutzen. Er eroberte im Zweikampf den Ball und lief alleine in Richtung Tor. An der Strafraumgrenze sprang ihm jedoch der Torwart von Holtebüttel ohne Rücksicht auf Gesundheit und Knochen mit gestrecktem Bein entgegen, wobei Wrede zu Fall kam. Wie Wrede später per WhatsApp selbst zugab, lag hier keine Berührung von Seiten des Torwarts vor. Die Tatsache, dass er in der dortigen Situation hinfiel, sein einzig und allein seinem Alter und seinem körperlichen Gesamtzustand geschuldet gewesen. Der Schiedsrichter entschied jedoch sofort auf Strafstoß, obwohl der Ball bei Oko landete, der selbigen über die Linie drücken konnte. Hier wurde Oko ein reguläres Tor geklaut, weil nicht auf Vorteil entschieden wurde. Auf der anderen Seite wurde ein Elfmeter gegeben, der keiner war. In der Summe war es dann also egal.


Und jetzt der harte Weg zurück von Witchmänn. Das hätte ich gerne als Gif-File.

78. min. Sebastian Finke


Den Elfer schoss der Gefoulte selbst, scheiterte aber am Torwart, der den Ball nur kurz nach Vorne abwehren konnte. Und dort stand ruheausstrahlend unsere Nr. 19, Philip Wichmann, der den Ball mit entspannter Hüfte und lässig hängenden Abduktoren locker gegen die Laufrichtung zum 1:4 Endstand versenkte.
Bei Wichmann und Finke haben die lobenden Ansprachen der Trainer in den letzten Tagen scheinbar eine nie geahnte Wirkung entfalten können. Im Trainerteam wird deshalb derzeit diskutiert, ob diese zwei Spieler zwecks Leistungssteigerung einfach eine erhöhte persönliche Zuwendung benötigen?

Holtebüttel kam in der 2. Hälfte zu insgesamt 3 Torschüssen. Nummer 1 und 2 in der 60. und 75. Spielminute stellten für Tobias Hollander keine Herausforderung dar. Lediglich in der 81. Minute war er machtlos. Wir waren in dieser Situation in der Innenverteidigung kurz desorganisiert und konnte so den Doppelpaß nicht mehr entscheidend unterbinden. Dadurch kam Holtebüttels Stürmer frei vor Tobi zum Schuß. Bis auf diese Situation stand unsere Abwehr so sicher wie die Bank von England. Holtebüttel versuchte es über die gesamten 90 Minuten immer wieder mit langen Bällen in den Strafraum; dort stand aber unsere Gröger-Wand, die in Zusammenarbeit mit Christian Bott und Philip Nr. 19 Wichmann gar nichts anbrennen ließ – egal ob hoch, lang, flach oder sonst wie. Gut, zwei wurstige Gröger-Linksfußpässe waren auch wieder dabei, die aber angesichts der starken Gesamtleistung keiner weitere Erwähnung bedürfen.

 

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