Biegen bis es bricht – 3:4 Sieg nach 3:0 Pausenrückstand

Solche Spiele muss man gewinnen, wenn der ganz große Wurf gelingen soll. Zur Halbzeit lagen wir gegen den TSV Otterstedt II schon mit 3:0 hinten. Und wir haben uns in der ersten Hälfte eine richtige Grütze zusammen gespielt. Da war fast jeder von einer unverschämten Wurstigkeit befallen und blieb deutlich unter seinen Möglichkeiten. Besser wurde es zum Glück in der 2. Hälfte; wenn auch nicht sofort. Im Tor stand „Rensing“ Bernd-Friedhelm Kuhr aus der Ü40, der uns in einer personellen Engstelle auf der Torwartposition helfend zur Seite sprang und mit einigen sehr guten Reaktionen dafür sorgte, dass wir am Ende die drei Punkte mitnehmen konnten. So z.B. gleich zu Beginn der 2. Halbzeit, als Otterstedt bei einem schnellen Konter unsere Innenverteidigung durchbrach und Bernd den Schuss aus kurzer Distanz noch entschärfen konnte. Wäre hier das 4:0 gefallen, der Drops wäre für Otterstedt wohl gelutscht gewesen.

Eigentlich ging es bei schönem frühlingshaften Wetter ganz entspannt los. Bereits nach 5 Minuten hatte Kai Bartels die frühe Führung auf dem Schlappen. Sebastian Bitter konnte einen viel zu kurzen Abstoß abfangen, auf den anderen Sebastian, den Wrede, weiterleiten, welcher mit einem schönen Zuspiel in den Lauf Kai Bartels einschussbereit einsetzte. Nur konnte Kai mit seinem Schuss auf das lange Eck den Torwart nicht überwinden, da dieser eine richtig gute Reaktion zeigte. Auf der Gegenseite hatten wir bei einem langen Ball über unsere Abwehr gepennt, aber Bernd Rensing Kuhr konnte in der sich anschließenden 1:1 Situation an der Strafraumgrenze noch so gerade den Ball vor den heran nahenden Stürmer für uns sichern. Aber die Schnarchigkeit, oder war es die Frühjahrsmüdigkeit, ging nun bei uns um. In der 7. Minute bekam Otterstedt einen Einwurf in der eigenen Hälfte zugesprochen. Durch Unkonzentriertheiten in der Deckungsarbeit wurde daraus das 1:0. Da sah unsere ganze rechte Abwehrseite samt Innenverteidigung richtig alt aus. Statt den klaren Ball zu spielen, verlor zudem Enrico Gröger das Spielgerät an der Seitenauslinie und der Stürmer (Malte Meyer) konnte Bernd Rensing Kuhr mit einem Flachschuss überwinden. Und auch beim 2:0 und 3:0, ebenfalls alle durch Malte Meyer erzielt. Beim 2:0 in der 13. Minute, ließen wir uns wieder einmal durch einen hohen Ball in die Innenverteidigung überrumpeln und beim 3:0 in der 25. Minute verspielten wir den Ball auf absolut unnötige Art und Weise. Es gab aber auch positive Dinge; wenn auch recht wenige. In der 11. Minute hatte Jan Schmidt die Gelegenheit zum 1:1 Ausgleich. Der Ball kam von Sebastian Bitter über die Abwehr in den Lauf von Jan Schmidt. Allein vorm Torwart verhinderte nur noch der unebene Platz den möglichen Ausgleichstreffer, weil der Ball einfach mal so versprang. Das tat er übrigens des öfteren im weiteren Spielverlauf. Und unmittelbar nach dem 3:0 war es ebenfalls Jan Schmidt, der den 3:1 Anschlusstreffer auf dem Fuss hatte. Ein Diagonalball auf Carsten Gloystein brachte dieser von der Grundlinie zurück in den Rücken der Abwehr, wo Jan Schmidt schon lauerte. Aber er traf mit seinem Schuss nur beide Pfosten; zuerst den Rechten und von dort abprallend den Linken. Kurz vor der Halbzeit war es erneut Aluminium, was den Anschlusstreffer verhinderte, als Carsten Gloystein mit einem satten Schuss aus 12m nur die Latte traf. So ging es für uns mit einem 3:0-Rückstand in die Halbzeit. Und die Führung für Otterstedt war nicht einmal unverdient, hatten sie im ersten Durchgang doch einfach mehr Dinge richtig gemacht als wir. Da spielte es auch keine Rolle, dass wir bei dem einen oder anderen Tor tatkräftige Mithilfe angeboten hatten.


Weißte, da fragste Marco, Spiel ich Sonntag? Nö, wir sind genug. Weißte, da wirste abgeschoben, so schnell. Kaum schießt man mal im Spiel kein Tor und nö, brauchen dich nicht.

7. min. Ole Großklaus


In der Halbzeit war allen Beteiligten klar, dass hier nur noch was gehen könnte, wenn wir schnell ein Tor erzielten und wir kein weiteres bekommen würden. Da Otterstedt immer recht weit mit der Abwehr aufrückte, galt nun die Devise „Langes Holz“. Es sollte aber noch quälende 15 Minuten dauern, bis der erste Treffer für uns fallen sollte. Und in der Zwischenzeit hatte Otterstedt mit Kontern die Gelegenheit durch ein viertes Tor das Spiel zu entscheiden. Aber da hatten entweder Bernd Rensing Kuhr im Tor oder Gröger/Schreiber in der Innenverteidigung etwas dagegen. Denn das Wenige, was da durchkam, war deren Beute.
In der 53. Minute hätte es eigentlich einen Elfmeter für uns geben müssen, als Sebastian Wrede vor dem Torwart am Ball war und dieser ihn einfach zu Fall brachte. Wie schon bei einer ähnlichen Situation in Holtebüttel, blieb hier der berechtigte Pfiff aus. Fairerweise muss man hier dem Schiedsrichter aber zuerkennen, dass die Situation so schnell ablief, dass es nicht einwandfrei zu erkennen war, wer was zuerst gespielt hatte.

Wir erhöhten weiter den Druck und Otterstedt kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Dennoch schwand neben der Restspielzeit an der Seitenlinie auch die Hoffnung, hier überhaupt noch ein Tor zu erzielen. Aber dann kam die 63. Minute, welche die Wende bringen sollte. Bei einem Freistoß im Mittelfeld zog Carsten Gloystein den Ball auf den langen Pfosten, wo unser Kapitän Enrico Gröger lauerte. Mit einem wuchtigen Kopfstoß in die lange Ecke erzielte er das so sehnlich erwartete und erhoffte 3:1. Und nur eine Minute später hatte Sebastian Wrede ebenfalls per Kopfball die große Gelegenheit auf das 3:2. Der Ball kam zwar in Richtung Tor, jedoch zu zentral, um den Torwart von Otterstedt vor wirklich ernsthafte Probleme zu stellen. Die hatte der Torwart aber in der 70. Minute. Zuerst wurde Carsten Gloystein per Notbremse im Strafraum gefällt, dann traf Sebastian Finke souverän vom Punkt zum 3:2 – und gewann nebenbei auch noch eine laufende Wette mit Nr. 19. Dass Finke in der Halbzeit zu einem Wechsel des Schuhwerks gezwungen war und die Schuhe vom Coach anziehen musste, sei an dieser Stelle nur am Rande erwähnt. Finke wollte anschließend sofort den Ball holen, um das Spiel schnell zu machen. Doch bei dieser Aktion lies sich der Torwart von Otterstedt zu einem Foulspiel gegen Finke hinreißen. Diesmal blieb dem Schiedsrichter keine andere Möglichkeit als mit einer Karte zu reagieren – mit der Roten Karte.

Mit einem Mann weniger geriet Otterstedt nun noch mehr unter Druck. Bereits in der 72. Minute hätte Sebastian Wrede die numerische Überzahl ausnutzen und den Ausgleich erzielen können, konnte aber innerhalb weniger Sekunden mit zwei Schüssen aus der Nahdistanz den Torwart nicht überwinden. Und so musste es wiederum ein Kopfball sein, der den jetzt durchaus verdienten Ausgleich brachte. Einen langen Ball von Christof Schreiber vors Tor geschlagen, konnte Sebastian Wrede mit dem Kopf gegen die Laufrichtung vom Torwart versenken. Der Ausgleich war geschafft und jetzt sollte es mehr sein, da noch 18 Minuten zu spielen war.
Der Siegtreffer fiel ebenfalls durch einen Kopfball. Nach einem langen Diagonalball von der Seitenauslinie auf den langen Pfosten, war erneut Enrico Gröger mit dem Kopf zur Stelle. Abermals schlug der Ball entgegen der Laufrichtung des Torwarts in die lange Ecke ein. In den verbleibenden 12 Minuten nahmen wir das Tempo aus dem Spiel und die Zeit von der Uhr. Hier sollte jetzt nichts mehr anbrennen und die 3 Punkte fuhren zusammen mit uns Richtung Oyten.

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