Niederlage gegen den Tabellenführer: Wenn der Felix das 3:4 gemacht hätte, dann …

Auch diesmal stand aufgrund von personellen Engpässen Thorsten Rösler aus der Ü32 bei uns im Tor. Und wie schon im Spiel gegen Langwedel-Völkersen hatte er einen großen Anteil daran, daß wir sehr lange im Spiel waren und Bierden sich der drei Punkte lange nicht sicher sein konnte.

Was auf keinen Fall passieren sollte und durfte, war ein frühes Gegentor. Nur ist leider genau das passiert. Durch zwei verunglückte Abstöße in Serie brachten wir uns bereits in den Anfangsminuten selber in die Bredoullie, die letztendlich zu einem nicht korrekten Eckstoß führten. Der wurde flach vor unseren Strafraum gespielt, wo ein Bierdener Spieler aus 20m vorm Tor zum Schuß kam. Der Ball krachte zunächst an die Latte. Beim Nachschuß aus kürzester Distanz bestand dann keine Abwehrmöglichkeit mehr. Allerdings hätte es die vorausgehende Ecke gar nicht geben dürfen, da der Ball zuvor von einem Bierdener ins Aus gespielt wurde.

Der Ausgleichstreffer gelang uns in der 23 Spielminute. Nach Balleroberung im Mittelfeld spielte Dennis Hora seinen ersten erfolgreichen Pass in Hälfte 1 als einen grenzgenialen Schnittstellenpaß auf Nassim The Train Ghariz, der seinen Straßenbahn-Turbo rein warf, die Abwehrspieler verdutzt stehen ließ wie ein Straßenbahnfahrer, der die Haltestelle überfährt, und den Torwart final hosenträgerte – gegen diesen Nassim-Tunnel ist der Tunnel unterm Ärmelkanal nur eine lausige geologische Anomalie. Kurz danach mußte allerdings Mario Gröger verletzungsbedingt ausgewechselt werden, da ihm seine Sonntag-liche Muskelverletzung aus dem Spiel gegen Oyten II zunehmend Probleme bereitete. Dadurch fehlte in der Innenverteidigung Antrittschnelligkeit und Kopfballstärke, weshalb wir bis zur Halbzeit einen 6er zurück ziehen und auf eine 5er-Kette umstellen mußten. Doch trotz dieser Hiobsbotschaft ging es für uns richtig gut weiter. In der 34. Minute setzte sich Jan Schmidt erfolgreich im Dribbling gegen zwei Gegenspieler durch, was nicht allzuoft vorkommt, und fand mit seiner scharfen Hereingabe unseren anderen 6er, den Felix Polacek. Felix fragt nicht, Felix fackelt nicht, Felix hämmert – und zwar den Ball aufs Tor  – Bäm. Da war sie, die Führung. Jetzt mußte Bierden mehr tun. Und sie taten es.


Laß uns mal eine Rauchen. Ich glaube, wir müssen auch mal runter kommen.

Coach zum Coach, 40. Minute


Noch kurz vor der Halbzeitpause und innerhalb von 5 Minuten drehte Bierden das Spiel. Zunächst erzielten sie in der 40. Minute per Kopfball nach einem Eckstoß wie aus dem Lehrbuch das 2:2. Da wirkten Laufwege und Timing einstudiert. Das Ding war einfach nicht zu verteidigen; selbst für einen Christof Schreiber nicht. Und mit dem Halbzeitpfiff erzielte Bierden sogar die erneute Führung. So ein Treffer ist natürlich immer ärgerlich. Besonders dann, wenn man in der Vorwärtsbewegung zu leicht den Ball verliert; wie Carsten Die Sahne auf der Torte Gloystein in diesem Fall. Vermutlich war er vom abendlichen Sahneschlagen noch ganz verwirrt, weshalb er hier kurzfristig die Orientierung verlor. In der Gesamtbetrachtung war die Pausenführung für Bierden aber schon verdient, den deren Offensivkraft war an diesem Tag nur sehr schwer Stand zu halten.

Die zweite Halbzeit verlief über weite Strecken zwar ausgeglichen, auch weil wir Jan Schmidt wieder ins zentrale Mittelfeld zogen. Aber die Heimmannschaft blieb bei jedem Angriff gefährlich. In der 53. Minute erzielte Sebastian Wrede per Foulelfmeter den 3:3 Ausgleich. Zuvor wurde er selber im Strafraum durch eine clumsy challenge von den Beinen geholt. Den Strafstoß konnte Basti allerdings erst im Nachschuß versenken, da der Torwart beim ersten Versuch noch mit der Hand und das Tor mit dem Gebälk am Ball war. Strafstöße und Sebastian Wrede, das ist immer ein Thema für sich. Denn ganz ohne Drama kann oder will es unsere kleine Drama-Queen nicht machen. Mit dem erneuten Ausgleichstreffer blieben wir offensiv und versuchten jetzt nachzulegen. Und fast wäre uns das 3:4 gelungen. In der 65. Minute setzte sich Nassim zwar über die linke Außenbahn durch, konnte den Flachpaß auf Felix, der in der Mitte ganz frei vorm Tor stand, jedoch nicht durchbringen. Und nur 1 Minute später war es wiederum Felix The Hammer Polacek, der aus halblinker Position im Strafraum einfach mal seine linke Klebe auspackte und den Ball völlig humorlos zum Test der Schweißnähte ans Lattenkreuz nagelte. Das Gebälkt zitterte noch von dieser Urgewalt, die Seimographen der Geophysikalischen Anstalt in Postdam sollen laut unbestätigten Aussagen zu diesem Zeitpunkt erhöhte Amplitudenwerte registriert haben, da erzielte Bierden (68. Minute) durch einen schnellen Spielzug in die Spitze das 4:3. Christan Bott und Jan Schmidt konnten in dieser Situation den Flugball ins Mittelfeld trotz numerischer Überlegenheit von 2:1 nicht erobern und so nah das Verhängnis seinen Durchlauf. Philip Wichmann versuchte noch den Flugball zu erreichen, kam aber um den Bruchteil von einer Sekunde zu spät. Mit dem 4:3 leitete Bierden dann die 5 Minuten ein, die uns endgültig das Genick brachen. Denn in der 71. und 73. Minute erhöhte sie durch schnelles Kombinationsspiel auf 6:3, wo wir auch kräftemäßig nur noch hinterher laufen konnten. Wir blieben am Ball und versuchten noch die eine oder andere Aktion. Es reichte aber nur noch zum 6:4 durch Sebastian Wrede. Zuerst schoß Nassim den Ball an den Pfosten, ehe Drama-Basti im Nachschuß vom Nachschuß den Ball doch noch über die Linie wuchten konnte.

Und jetzt können wir den unfertigen Satz in der Überschrift auch vollenden. Wenn der Felix das 3:4 gemacht hätte, dann … wäre mit ein bischen Glück mehr möglich gewesen. Auch wenn wir das Spiel am Ende gegen ein besseres Team verloren haben, so konnten wir das Spielfeld doch gehobenen Hauptes verlassen. Von der Kampfleistung und emotionalen Intensität reiht sich dieses Spiel nahtlos in die letzten zwei Spiele ein. So mischen wir weiterhin die 1. Kreisklasse auf und ärgern 1. Herrenmannschaften wo es nur geht – und die haben da selber schuld, wenn sie nicht höher spielen.

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