Co-Trainer Lars Weber war die Woche über shoppen und jetzt haben wir neue Stutzen von Nike in Ultramarinblau. Farblich passen die neuen viel besser zu den weinroten LVM-Trikots. Außerdem glichen die alten roten Stutzen doch eher Thrombosestrümpfen. So mancher von uns war oftmals bereits nach dem Umziehen so aus der Puste, dass er für das Warmmachen keine Kraft mehr hatte. Die neuen Stutzen hingegen rutschen federleicht selbst über die muskulöseste Wade und davon haben wir bei uns in der Mannschaft ja nun einige – also Waden; die hat ja bekanntlich jeder. Nur die Sache mit dem ‚muskulös‘ – da arbeiten wir noch dran. Und die neuen Stutzen machen schlanke Beine, was man besonders gut am Beispiel von Carsten Gloystein sehen kann. Es fiel nämlich nicht nur den Trainern auf, dass unser CeeGee, die Sahne auf der Torte, gegen Posthausen noch agiler wirkte als sonst. Warum ich das schreibe, fragt sich jetzt sicherlich der geneigte Leser. Der Grund ist einfach der, dass mir noch immer so ein bisschen die Worte fehlen für das Spiel. Aber ich fang trotzdem mal an:
Was machen Frauen der TV Oyten 3 Supporters, wenn sie etwas neues zum Anziehen geshoppt haben? Sie gehen shoppen, um dabei das zuvor geshoppte einer öffentlichen Vorführung zu unterziehen. In Anlehnung an unsere Supporterfrauen haben wir uns daher für das letzte Wochenende für eine Shoppingtour in der Nähe von Dodenhof entschieden. Auf der Einkaufsliste standen nicht weniger als 3 Punkte und ein Geschäft war auch schon ausgemacht. Der TSV Posthausen sollte es sein. Über 90 Minuten waren wir die shopping-bestimmende Mannschaft und hatten, wenn auch nicht wirklich viele, die besseren Tor-shop-gelegenheiten. Zur Wahrheit gehört aber auch die Tatsache, dass wir am Ende das Spiel durchaus noch mit 2:1 hätten verlieren können.
In Hälfte Eins kam Posthausen nur ganz selten mal in Tornähe. Der erste Torschuss resultierte daher auch aus der 14. Spielminute. Gefährlich wurden die Gastgeber in Durchgang Eins nur einmal in der 22. Minute nach einem Eckball. Den Nachschuss konnten aber Christof Schreiber und Christian Bott gemeinsam unschädlich machen. Dem gegenüber standen mehrere Chancen auf unserer Seite. So kamen Sebastian Wrede, Nassim Ghariz und Ole Großklaus frei zum Schuss, konnten aber aus teilweise spitzem Winkel den Torwart nicht überwinden. Unsere Angriffsbemühungen wurden von uns selbst immer wieder durch schlampiges Passspiel und/oder Unkonzentriertheiten in der Ballannahme und Verarbeitung sabotiert. Es wirkte von Außen eher wie ein zielloses Schländern durch die Warenregale. Dadurch konnte unsere optische Feldüberlegenheit nicht in ein zählbares Shoppingerlebnis umgesetzt werden. Die zweite Halbzeit verlief über weite Strecken wie die erste – mit Außnahme der ersten 6 Minuten. Da waren wir mit dem Kopf wohl noch in der Ankleidekabine und ließen Posthausen relativ ungestört machen. Und so wären wir in der 51. Minute durch einen Kopfball nach einem Eckstoß fast in Rückstand geraten. Jan Schmidt ließ seinen Mann im Rücken unbeobachtet weglaufen, der dann völlig freistehend am 5m-Raum zum Kopfball kam. Zum Glück für uns ging der Ball am langen Pfosten vorbei. Nach diesem Hallo-Wach-Effekt waren wir wieder am Drücker. Und nach einem der wenigen sauber durchgespielten Angriffe von unserer Seite fiel das 0:1. Ole Großklaus flankte von der rechten Seite in den Strafraum auf Nassim, der den Ball per Kopfball auf Sebastian Wrede ablegte. Sebastian nahm Maß und versenkte die Kugel zur verdienten Führung.
Unser Spiel wurde nicht besser mit der Führung. Immer wieder verloren wir den Ball durch Ungenauigkeiten. Trotzdem hatten wir durch Ole Großklaus und Nassim Ghariz gute Möglichkeiten, das 0:2 zu shoppen. Aber Ole jagte seinen Drehschuss aus 5m gnadenlos über die Latte und Nassim konnte bei seinem Kopfball den Ball nicht mehr entscheidend drücken.
Und so passierte eben das, was dann so passiert, wenn es passiert. Passiert war folgendes: Einen leichten Körperkopntakt von Christof Schreiber bewertete der Schiedsrichter als Foulspiel und entschied auf Freistoß. Während Andy Itzen im Tor noch die Mauer stellte, gab der Schiedsrichter den Freistoß frei. Die Nr. 18 von Posthausen schaltete sofort und schob den Ball in die leere Torwartecke – unser stand nämlich noch immer wie Herbert Karajan in der anderen Torecke und dirigierte das Abwehrorchester. Kann man als Schiedsrichter mal so machen, ist dann aber irgendwie nicht okay. Gleich im Gegenstoß hatte Nassim die Großchance auf 2:1 aber sein Schuss traf nur den Pfosten. Und im Nachschuss konnte Felix Polacek die Abwehr ebenfalls nicht überwinden.
Beste Shoppingmöglichkeiten ergaben sich noch für Sebastian Wrede, Carsten Gloystein oder Kai Bartels. Aber am Ende wollte die Pille nicht mehr über die Linie und fast hätten wir in der 80. Minute sogar das 2:1 eingeshoppt bekommen, als wir bei einem Freistoß von Posthausen in der Innenverteidigung völlig unsortiert standen und Ben Klenke gegen 2 Angreifer alleine stand.
So mussten wir am Ende eine Tüte mit 2 Punkten in Posthausen stehen lassen. Aber die neuen Stutzen passen farblich sehr gut zu den weinroten Trikots und sie machen wirklich ein schlankes Bein.