Pässe, besonders verlorene oder weggeworfene Pässe, waren in letzter Zeit aufgrund der aktuellen politischen Situation ein gern genommenes Thema in den Media. Wir möchten uns da nicht anbiedern, aber auch hier geht es heute um Pässe. Dabei möchten wir hier den Fokus auf eine Passform legen, die in der öffentlichen Diskussion ihre bisherige Würdigung vermissen läßt. Es geht um Pass-Formen, welche mittels einer Invektive als Präfix gerne am Wochenende auf den bundesweiten Sportplätzen ihr Dasein fristen. Es geht um Wurstpässe, auch Scheißpässe genannt. Und so wie Pässe immer auch etwas mit Grenzen zu tun haben, haben Wurstpässe dies ebenfalls. Denn Wurstpässe sind keine Zutrittserlaubnis beim örtlichen Schlachter, sondern sie stellen die Belastungs-Grenze für jeden Trainer dar. Aber nun zum Spiel …
Das Spiel gegen Posthausen war über weite Strecken durch die Anwesenheit von Wurstpässen und durch die Abwesenheit von Torchancen geprägt. Die erste Gelegenheit für uns ergab sich daher auch erst in der 18. Minute. Ruven Bertram brachte etwas umständlich den Ball zu Carsten Gloystein, der sich nach einem seiner kreisweit gefürchteten Gloystein-Pirouetten bis zur Grundlinie durchsetzen und den Ball gefährlich vors Tor bringen konnte. Der Abwehr von Posthausen gelang keine klare Abwehraktion und so fiel der Ball genau auf die linke Klebe von Mr.-36%-Sebastian Wrede. Mit einem beherzten Schuß aus 12m brachte Basti uns die Führung. Das wars dann aber auch. Trotz Feldüberlegenheit sprangen für uns keine weiteren Torchancen raus. Die gab es allein deswegen nicht, weil der letzte Pass nicht kam. Immer wieder wurde es in aussichtsreicher Position einfach nur wurstig. Und dabei saß der Erfinder des Wurstpasses, Enrico Gröger, auf der Ersatzbank.
Posthausen kam in der ersten Hälfte nur ganz selten einmal in die Nähe unseres Tores, welches am gestrigen Spieltag von Eike Bremer in Vertretung für Tobias Hollander gehütet wurde. Eike mußte in den ersten 45 Minuten nur einmal richtig eingreifen. Bei einem Freistoß in der 27. Minute gewann Posthausen den zweiten Ball und brachte mit einem Kopfball das Spielgerät erstmalig auf unser Tor. Aber Eike Bremer entschärfte den Kopfball ohne einen Wackler. Den hat er gleich zu Beginn der 2. Hälfte, als er durch ein sofortiges Abspiel auf Jan Schmidt das Spiel schnell machen wollte, sich bei seinem Bogen-Einroll-Abwurf aus der Hüfte allerdings etwas verschätzte.
Andy Itzen: Danke, Mario
72. Minute. Itzen machte sich 10 Minuten lang warm, kam dann aber doch nicht mehr zum Einsatz, da entgegen den Plänen Mario Gröger wegen Alterserscheinungen ausgewechselt werden mußte.
Posthausen versuchte mit Wiederanpfiff mehr Druck nach Vorne zu machen. Mitten hinein in diese Phase erzielten wir durch einen schnellen Gegenstoß das 2:0 durch Ole Großklaus. Der Gäste-Torwart kam nach einer etwas wurstigen Hereingabe von Dennis Hora von der rechten Seite nur zögerlich heraus. Dies gab Oko die Gelegenheit noch vor dem Keeper an den Ball zu kommen.
Die Entscheidung erzielte Sebastian Wrede mit seinem Tor Nr. 2 in der 65. Minute. Kai Bartels antizipierte einen Pass des gegnerischen Innenverteidigers im Spielaufbau und spitzelte den abgefangenen Ball in den Lauf von Basti, der mit einem Heber aus ca. 25m den Torwart überwand. Posthausen versuchte weiterhin im Spiel zu bleiben, kam aber erst in den letzten 5-10 Minuten zu wirklich gefährlichen Torchancen. Und bei denen hätte es eigentlich in unserem Tor klingeln müssen. Aber mit etwas Glück überstanden wir diese kurze Phase und so blieb es Dennis Hora in der 90. Minute überlassen für den Schlußpunkt zu sorgen. Nach einer gemeinsamen Balleroberung durch Ole Großklaus und Nassim Ghariz im Mittelfeld spielt Oko einen seiner wenigen Nicht-Wurstpässe an diesem Tag in den Lauf von Dennis, der wie zuvor Sebastian den Torwart erfolgreich überspielen konnte.