Endlich geht es los. Die neue Saison 17/18 began für uns gleich mit dem Derby gegen Bassen II. Kann es einen besseren Auftakt geben?
Bassen agierte von Anfang an zaghaft, fast schon zögerlich. Es war fast so, als wüßten sie uns nicht richtig einzuschätzen. Da hat sich der Eduard Denhof gedacht, da helfen wir mal nach und gab mit seinem Paß in der 3. Minute auf Carsten Gloystein die erste Visitenkarte ab. Carsten lief seinem Gegenspieler auf und davon, bediente den in der Mitte wartenden Ole Großklaus … und fertig war die 1:0 Führung. Und weil es so schön war und so einfach war, haben wir es gleich noch ein paarmal versucht. In der 13. Minute war es wieder Carsten, der auf der Außenbahn geschickt wurde, diesmal nach Balleroberung von Jan Schmidt, und wieder stand Ole Großklaus in der Mitte zum vollstrecken bereit. Solche Visitenkarten gibt man gerne ab. Der Mannschaft des TSV Bassen 2 fiel nicht wirklich etwas ein. Man bemühte sich, hatte auch deutlich mehr Spielanteile und Ballbesitz, aber wirklich gefährliche Torraumszenen gab es in der 1. Hälfte nur eine. Ansonsten wurde viel mit Distanzschüssen gearbeitet. Blutig wurde es in der 32. Minute, als Oko bei einem Kopfball durch den Fuß seines Gegenspielers am Kopf getroffen wurde.
Aber Oko wäre nicht Oko, würde er wegen so etwas aufgeben. Nach fachgerechter Wundversorgung durch Krankenschwester Enrico Gröger konnte er den Platz C in der 60. Minute wieder betreten und beackerte mit seinem schneeweißen Turban, der weithin sichtbar war, wie gewohnt die gegnerische Abwehr; so, als wäre nichts gewesen. Denn bei einem Derby ist ein Oko so heißt wie Spicy Curry und läßt sich auch nicht von kleinen Platzwunden aus der Bahn werfen. Hätte jetzt noch Jemand Hühnchen-Curry mit Reis serviert, man hätte sich wie in einem indischen Restaurant gefühlt.
Unmittelbar nach dieser Aktion gegen Oko hatte Carsten Gloystein die ganz große Gelegenheit auf 3:0 zu erhöhen. Wieder kam der Ball in den Rücken der Abwehr, wieder war Carsten durch und alleine vorm Torwart. Aber seinen Schuß auf das lange Eck konnte der Bassener Torwart mit einer Blitzreaktion entschärfen.
Und gleich mit Wiederanpfiff hätte Kai Bartels mit unserer ersten Chance das Spiel entscheiden können. Der Bassener Innenverteidiger verlor bei einem Dribbling gegen Kai kurzfristig die Orientierung und spielten den Ball zu kurz in Richtung Torwart. Kai erfaßte die Situation blitzschnell und versuchte mit einem Heber den herausgeeilten Torwart zu überwinden. Leider traf der den Ball nicht richtig und so ging das Leder am linken Pfosten vorbei. Hier hätte wir das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden können, doch kam es leider anders. Fast im Gegenzug bekamen wir in der 50. Minute nach einem Eckstoß den Ball nicht geklärt und Julian Lange erzielte mit einem plazierten Flachschuß ins lange Eck den Anschlußtreffer für Bassen. Die Gäste hatten jetzt das Momentum auf ihrer Seite und machten noch mehr Druck. Uns gelang es in dieser Phase nicht uns aus diesem Druck zu befreien und so war der Ausgleichstreffer in der 56. Spielminute nur folgerichtig; wenn auch unter tatkräftiger Mithilfer von uns. Zunächst verlor Eduard Denhof unnötiger Weise im Mittelfeld den Ball, was den Bassenern einen schnellen Konter ermöglichte. Beim abschließenden Schuß von Yannik Gerken grätsche Christof Schreiber allerdings so unglücklich in den Ball, daß dieser unhaltbar für Tobias Hollander abgefälscht wurde.
Christof: Nassim, wir müssen hinten weiter raus rücken.
Nassim: Ja klar. Und ich darf dann wieder hinterher laufen.
Coach & Coach: … aber genau das ist deine Aufgabe!
Kleiner Disput in 80. Minute
Nach diesem Ausgleichstreffer wurde der Druck immer höher und wir verloren im zentralen Mittelfeld komplett Ordnung und Zugriff. Der Führungstreffer erschien jetzt nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Erschwert wurde unsere Situation dadurch, daß sich mit Andy Itzen und Felix Polacek zwei zentrale Mittelfeldspieler verletzten. Für Andy, der sich das Knie verdreht hatte, kam Patrick Wutzke ins Spiel, während Felix sich mit seinen Hüftproblemen bis zum Abpfiff durchschleppen musste. Dadurch wurden die Angriffer der Bassener durch die Mitte immer wieder gefährlich, ohne allerdings klare Tormöglichkeiten dabei raus zu spielen. Irgendwie brachte unsere starke Innenverteidigung im letzten Moment immer noch ein Bein oder einen Kopf dazwischen. Bei einem unserer wenigen Entlastungsangriffen machte Eduard seinen Fehler vor dem 2:2 wieder gut, als er in der 74. Minute den Ball nach einer abgewehrte Ecke durch die Bassener Hintermannschaft per Direktabnahme zur erneuten Führung in die Maschen hämmerte. Die Freude war riesig, sie hielt jedoch nur wenige Minuten. Denn bereits in der 76. Minute erzielte Bassen den erneuten Ausgleich durch Julian Lange.
Für uns galt jetzt nur noch die Devise, mit den letzten Kraftreserven den 1 Punkt zu halten. Zweimal musste Tobi noch eingreifen, um nicht am Ende mit leeren Händen da zu stehen, doch dann war es geschafft.
Natürlich ist es extrem ärgerlich, wenn man zweimal in Führung geht und dann am Ende des Spiels nur Unentschieden spielt. Zumal 2 Gegentoren durchaus vermeidlich waren. Aber bei aller Enttäuschung überwiegt am nächsten Tag dann doch die Freude nicht nur über den einen Punkt, sondern auch über die Moral der Truppe. Und wer weiß, wenn Carsten oder Kai das 3:0 gemacht hätten … dann wären mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar 3 Punkte möglich gewesen.