Wir können kein Borstel

Borstel können wir nicht. Nicht in der letzten Saison, wo es zwei Niederlagen gab. Und auch diese Saison gab es beim Hinspiel in Borstel eine 6:2 Niederlage. Borstel können wir nicht. Kurzer Platz, hohe Bälle – nicht unser Ding. Mir graut es jetzt schon vor dem Spiel in Wahnebergen. Wieder ein kurzer Platz, wieder ein Spiel ohne Mittelfeld. Zur Komplettierung unserer Liga würde nur noch Jahn Westen fehlen, die haben auch einen kurzen Platz. Oder warten wir Achim ab, die sind auch recht kurz …

Viele Jäger sind des Hasen Tod

Aber zum Spiel. Anfänglich fehlte die Würze auf dem Platz, trotz der Kürze des selbigen. Beide Mannschaften mühten sich ohne wirklich gefährlich zu werden. Und weil es nicht so richtig mit den Torchancen klappen wollte, haben wir eben etwas nachgeholfen. Das 1:0 für die Heimmannschaft fiel wie aus dem Nichts als Bogenlampe aus dem strahlend blauen Himmel in unseren Strafraum. Bei einer hohen Hereingabe war Tobi durch die Sonne geblendet, weshalb er nicht eingreifen konnte. Dies irritierte auch Nassim Ghariz so sehr, daß er den Ball mit der eigenen Schulter ins eigene Tor beförderte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Borstel keine wirklich gefährliche Offensivaktion. Die gab es erst in der 25. Minute, als Tobi erstmalig ernsthaft geprüft wurde. Mit der dritten Aktion von Borstel in der 31. Spielminute stand es aber auch schon 2:0 … nach einem Eckball und dem notwendigen Ballglück. Der Angreifer von Borstel kam im Luftzweikampf mit Jan Schmidt und Christof Schreiber zwar an den Ball, konnte diesen zunächst aber nicht entscheidend in seiner Flugbahn aufs Tor bringen. Stattdessen ging der Ball gegen den Oberkörper von Jan, von wo er dem Stürmer wieder direkt vor die Füße fielt. Der schoß zwar sofort, doch Tobias Hollander war unten und konnte den Schuß zunächst entschärfen. Der Abpraller sprang einem weiteren Borsteler Angreifer direkt vor die Füße, der mit der Zweitverwertung gegen den am Boden liegenden Tobi weniger Mühe hatte. Das wars dann aber auch schon. Nur drei Aktionen für Borstel in der ersten Hälfte aber 2 Tore erzielt. So etwas nennt sich auch hohe Effizienz. Die Resultate unserer Bemühungen waren zahlenmäßig nicht viel höher. Christian Bott, Eduard Denhof und Ruven Bertram kam zwar zum Anschluß, jedoch ohne etwas zählbares zu erzielen.


Coach: Torwart!

Tobi: Marco, da kann ich selber sagen, Danke!

Frauen-Supporter: (lautes Gelächter)

2. min. Kompetenzstreitigkeiten


Der Durchgang zwei gestaltete sich im Grunde nicht viel anders, auch wenn am Ende deutlich mehr Tore fielen. Den Sack für Borstel machte in der 49. Minute Robert Smerzcek zu. Nach einem Zweikampf, bei dem wir lieber mit dem Schiedsrichter lamentierten und Robert laufen ließen, nahm besagter Robert aus 22m einfach mal Maß und hämmerte die Lederkugel zum 3:0 in den Knick. Vierte Aktion von Borstel und drei Tore. So etwas nennt sich auch sehr hohe Effizienz. Als gegnerische Mannschaft ist ein solcher Verlauf recht frustierend und als Trainer wünscht man sich einen wie Robert in den eigenen Reihen. Aber auch wir hatten bei einer Strafraumaktion einmal das notwendige Ballglück, um zum Abschluß zu kommen. Nach einem weiten Einwurf von Jan Schmidt in den Strafraum (52. Minute) wurde es sehr unübersichtlich. Irgendwie kam Jojo an den Ball, lag dann irgendwie auf dem Boden, nur um Sekundenbruchteile später wieder stehend den Ball zum 3:1-Anschlußtreffer im Tor unter zu bringen. Doch es gelangen uns zunächst keine weiteren Anschlußaktionen, aber Carsten Gloystein kam jetzt immer besser ins rollen, nachdem er in der 1. Hälfte fast völlig abgemeldet war.

Dieser Moment hätte evt. die Wende bringen können, wenn der Jojo getroffen hätte.

Borstel kam in der 55. Minute zur zweiten Aktion in der 2. Hälfte. Eine lange Hereingabe von der rechten Seite auf den langen Pfosten konnten wir trotz energischem Nachsetzen nicht im Ansatz verhindern. Doch zum Glück setzte der Borsteler Stürmer seinen Kopfball neben das Tor. In den darauf folgenden 20 Minuten passierte außer vielen Fouls nichts nennenswertes. Dann gab es in der 72. Spielminute einen Freistoß für Borstel aus zentraler Position an der Strafraumkante. Und diese Gelegenheit ließ sich Robert nicht entgehen. Sein plazierter Flachschuß in die Ecke war für Tobi nicht zu halten. Und damit stand es für Borstel nach deren 6. Offensivaktion 4:1. Effizienz ist halt King. Daran änderte auch die Tatsache nichts, daß wir im direkten Gegenzug durch Sebastian Finke zum 4:2 Anschlußtreffer kamen. Gib dem Finke eine Chance, dankt er dir es mit einer Bude. In dieser Hochgeschwindigkeitsaktion behielt Sebastian alleine vorm Torwart die Nerven und schob ihm den Ball durch die Hosenträger ins Netz. Das schöne Zuspiel kam hierbei von Jojo mit seinem Außenrist. Der geneigte Leser weiß jedoch, wie ich zu Außenristpässen stehe …

Spannend hätte es in der 78. Minute werden können, als Jojo nach einem Schuß von Andy Krist im Nachsetzen nur die Latte traf. Mit dieser Aktion hätte das Spiel unter Umständen noch einmal kippen können, doch stattdessen fingen wir uns nur 3 Minuten später bei einem Konter das 5:2 ein. Damit war das Spiel dann letztendlich entschieden. Der Treffer zum 6:2 Endstand war, wie schon der Führungstreffe, eine Eigenproduktion unserer Abwehr und für den Ausgang des Spiels nicht mehr entscheidend. Bei einer Rettungsaktion traff unser linker Verteidiger den Ball so unglücklich, daß Tobi keine Abwehrmöglichkeit mehr blieb.


Schiedsrichter: Wenn beide Beine nach vorne weg gehen, kann es niemals gestrecktes Bein sein.

Co-Coach: Man ey, hör doch jetzt ‚mal auf zu diskutieren und dann zeig‘ mal irgendwann ’ne Gelbe Karte. … aber lieber auf die Kinderfotos achten!

Benny: Zusammenhangslos Kinderfotos sagen, ist echt scheiße.

Ersatzbank: (lautes Gelächter)

27. min. Wortgeplänkel an der Seitenlinie


Diese Niederlage haben wir uns selber zuzuschreiben. Da nützt auch all das Geschimpfe auf den Schiedsrichter nichts. Dem vom TV Oyten gestellten Linienrichter brannten in der 79. Spielminute die Sicherungen durch, als er sich nach einer zweifelhaften Entscheidung zu einer unschönen Bemerkung hinreißen ließ, was im Endeffekt zum Verweis vom Sportplatz führte. Damit hier keine Mißverständnisse aufkommen: Beleidigungen werden dadurch nicht besser, wenn man sie versucht zu entschuldigen. Natürlich kann und darf jeder Schiedsrichter eine faire Beurteilung für seine Leistung einfordern. Es ist mehr als nachvollziehbar, daß die Aufgabe Schiedsrichter in den unteren Liegen alles andere als leicht ist:

  • keine Linienrichter
  • Fußballspieler, die ihr eigenes Können maßlos überschätzen, mit ihrem Mundwerk aber auf Profiniveau agieren
  • die finanzielle Entschädigung für den Aufwand spottet jeder Beschreibung
  • jeder Entscheidung wird kritisiert

So auch in diesem Spiel. Nach genauerer Betrachtung des Videos lag der Schiedsrichter bei fast allen Entscheidungen richtig. ALLE getroffenen Abseitsentscheidungen waren korrekt, da können wir an der Seitenlinie noch so sehr das Maul aufreißen und meinen es besser gesehen zu haben.Haben wir nicht. Abseits ist Abseits und der Schiedsrichter hat das alles richtig entschieden. Aber wenn man als Schiedsrichter 30 und mehr Fouls im Spiel mit einem Freistoß ahndet (auf beide Mannschaften verteilt), die Gelben Karten aber nur fürs Meckern zeigt, dann sind solche Reaktionen irgendwann leider erwartbar und man braucht sich über den Unmut der beteiligten Spieler nicht wundern. Denn dann läuft da was beim „Schiedsrichten“ gehörig falsch. Wo zur Hölle liegt das Problem, einfach mal 2-3 Gelbe Karten zu zeigen. Dann ist Ruhe und gut iss …

Die Gloysteinsche Erstversorgung

Schmerzlicher noch als die Niederlage, die so absolut vermeidlich war, wiegt der Verlust von Niko Zimmermann und Carsten Gloystein. Niko verletzte sich nach einem Luftzweikampf bei der Landung am Sprunggelenk und Carsten zog sich in der 70. Minute einen mehrfachen Muskelfaserriss zu, der ihn für mehrere Wochen außer Gefecht setzen wird. Damit wird bei uns bereits nach 3 Spieltagen die Personaldecke sehr dünn. Für das Testspiel am Donnerstag gegen unsere U17 werden wir noch 11 Mann auf den Platz bekommen. Es darf sich aber kein weiterer Spieler verletzen für das schwere Spiel am kommenden Wochenende gegen den Tabellenführen aus Brunsbrock.

 

 

2 thoughts on “Wir können kein Borstel

  1. Die Köpfe hoch jetzt Dritte Hean! Nach gutem Start sei euch ein Stolperer vergönnt. Da ihr am kommenden Wochenende zumindest keine Nationalspieler abgeben müsst, gehe ich stark davon aus, dass ihr Brunsbrock 1-2 Beinchen stellen könnt.

    Sorgen bereitet mir lediglich der lädierte Oberschenkel von CeeGee7. Wie schwerwiegend ist seine Verletzung? Wird er länger ausfallen?

    Nur das Beste wünscht euch euer Didi.

    1. Lieber Dietmar,

      vielen Dank für die Anteilnahme am Schicksal von CeeGee7. Ja, unsere Diva hat sich leider schwerer verletzt. „Multiple Muskelfaserrisse“ lautet die erste Diagnose und es wird mit einer 4-5 wöchigen Rekonvaleszenz gerechnet. Dies wirft leider unsere ganze Architektur über den Haufen. Aber wir werden uns in diesen chaotischen Zeiten ein Beispiel am ruhmreichen HSV nehmen. In diesem Sinne … Die Dritte

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