Klenkes Monster-Sliding-Tackel sichert Punktgewinn

Als der Schiedsrichter in der 88. Minute beim Stand von 2:2 pfiff, hatte keiner der Beteiligten sofort begriffen, was da gerade passiert war. War es ein Elfmeterpfiff? War es Abseits? Oder war es nur ein Lungenfunktionstest von Seiten des Schiedsrichters? Die uneindeutige Körpersprache des Unparteiischen machte die Interpretation auch nicht einfacher. Erst nach gefühlten 37 Sekunden war den Anwesenden klar, dass der Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen hatte; 2 Minuten zu früh. Doch was unmittelbar zuvor passierte, war für das Spiel viel entscheidender.

Der Coach war über die Darbietung seiner Mannschaft über die gasamten 90 Minuten alles andere als belustigt.

87. Spielminute. Wir hatten auf Höhe der Mittellinie einen Freistoß, den Markus Lihnig hoch an den gegnerischen Strafraum auf Enrico Gröger spielte, der den Ball in den Laufweg von Patrick Wutzke verlängerte. Leider kam Paderborn-Pat einen Tick zu spät, um den Ball am herausstürmenden Torwart vorbei spielen zu können. Achims Abwehr nahm den Ball auf und tat, was sie die ganzen vorherigen 87. Minuten taten; lange Suppe nach Vorne in die Sturmspitze. Und Christof Schreiber tat was er die ganzen vorherigen 87. Minuten nicht einmal tat; beim Versuch den langen Ball per Kopfball zu klären, sprang er unter dem Ball hindurch. So kam Achims Mittelstürmer ungehindert an den Ball und legte sofort auf den startenden Mitspieler auf die rechte Außenbahn ab. Nun stand Ben Klenke als letzter Mann gegen drei Angreifer völlig blank und auf verlorenem Posten. In dieser aussichtslosen Situation war der Führungstreffer für Achim II nur noch eine Frage von Sekunden, wenn da nicht Ben gewesen wäre. Nach dem Motto Sekt oder Selters, Barfuß oder Lackschuh, Zylinder oder Baseball-Cap, Cowboystiefel oder Aldiletten nahm er das volle Risiko und setzte zum Monster-Sliding-Tackle an. Heldenhaft räumte er Ball und Mann ab; und zwar in genau dieser Reihenfolge. Die Ersatzbank geriet ob dieser Klenk’schen Darbietung in ekstatische Verzünkungen. Selbst Carstein Gloystein, der sich trotz anhaltender Verletzung nur für das Feeling mal wieder mit Trikot auf die Bank setzte, war in seinen emotionalen Agitationen nicht mehr zu bremsen. Ansonsten bleibt es schwierig, das Spiel in seiner Gesamtheit zu bewerten.

Die Ersatzbank mit Kai Bartels, Jojo Wrede, Markus Lihnig und Hoffnungsträger Ceegee.

Wir führten zur Pause mit 0:2, weil wir unsere wenigen Torgelegenheiten, die eigentlich keine richtigen waren, konsequent ausnutzten. In der 27. Minute gelang Enrico Gröger mit einem fulminaten Linksschuss das 0:1. Nach einer Kopfballverlängerung durch Patrick Wutzke in den Strafraum setzte Niko Zimmermann nach. Achims Innenverteidiger wehrte unter Druck den Ball direkt ins Zentrum ab, wo Enrico den Ball direkt nahm (mit LINKS!) und aus 20m wuchtig in die lange Ecke schickte. Beim 0:2 durch Jonah Klein in der 34. Minute war der Torwart von Achim II nicht ganz unbeteiligt. Der verunglückte Freistoß kam hoch auf das Tor und war eigentlich kein Problem. Doch der Torwart, laut Aussage des Achimer Trainers eigentlich ein Feldspieler, der sein erstes Spiel im Tor überhaupt machte, ließ den hohen Ball durch die Hände ins Tor gleiten. Andererseits hätte Achim II bereits in der 5. Minute früh in Führung gehen können, als Nassim Ghariz bei einer Abwehraktion im eigenen Strafraum felsenfest davon überzeugt war, einfach mal einen Hackentrick für die Gallerie einzulegen. Und der ging komplett in die Hose. Aber beim anschließenden Schuss aus spitzem Winkel war Tobias Hollander nicht zu überwinden. Und kurz vor der Pause hatte Achim II mal die Gelegenheit zum Anschlusstreffer. In der 41. Minute traf man per Gewaltschuss aus 20m nur die Latte. War Tobi hierbei noch ohne Chance, blieb er beim Nachschuss aus kürzester Distanz auf der Linie abermals Sieger.

Waren am Seitenrand alles andere als amüsiert: Felix Polacek und Andy Itzen.

Viele Torraumszenen gab es für beide Mannschaften nicht und es sollte sich im zweiten Durchgang auch nicht ändern. Das Bemühen beider Teams war zwar zu erkennen, doch fehlten beiden Mannschaften am heutigen Spieltag die dafür notwendigen Mittel. Achim versuchte es immer wieder mit dem langen Ball aus der Abwehr in die Spitze. Und wir waren einfach nicht in der Lage, den Ball über mehr als 4 Stationen zu spielen, um in aussichtsreiche Positionen vor dem Tor zu gelangen. Zurück ins Spiel brachte der Schiedsrichter die Heimmannschaft mit einem geschenkten Elfmeter. Wie der Unparteiische nach dem Spiel selber zu gab, wusste er auch nicht, warum er den überhaupt gepfiffen hatte. Aber man kann dies als nachgeholte Gerechtigkeit auffassen. Denn kurz vor Ende der ersten Halbzeit hätte man durchaus Elfmeter für Achim geben können, nachdem Ben Klenke laut eigener Aussage beim Kampf um den Ball seinen Gegenspieler elfmeterwürdig am Torschuss gehindert hatte. Mit dem Anschlusstreffer in der 76. Minute warf man nochmal alles nach Vorne und kam in der 82. Minute (Tor liegt leider nicht als Video vor)  nach einem Einwurf zum Ausgleichstreffer. Bei der Zuordnung wurde komplett gepennt.

Und dann, ja dann kam die bereits erwähnte 88. Spielminute, in der das Spiel komplett auf den Kopf gestellt hätte werden können und in der unser Benne seinen Mann stand und der Welt zeigte, was ein richtiges Monster-Sliding-Tackle ist … bummmmmm.

 

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