Das Fußballjahr 2018 sollte im Derby gegen den TSV Bassen auf heimischem Gefilde seinen Abschluß finden. Und nach dieser völlig missratenen Hinrunde sollte nach zuletzt 7 Punkten aus 3 Spielen mit einem weiteren Erfolg Volkes Stimme versöhnlich gestimmt werden.
Once more unto the breach, dear friends, …
William Shakespear, The Life of King Henry the Fifth
Allein es war nur ein frommer Wunsch. Zwar hatten wir in der 3. Minute einen guten Angriffsversuch, doch sollte dies bis zur 75. Minute der letzte bleiben. Die ersten 45 Minuten gingen nahezu komplett an uns vorbei und der Halbzeitstand von 0:1 war mehr als schmeichelhaft. Wir hätten uns über ein 0:3 oder 0:4 nicht wirklich beschweren können. Allein dreimal mußte Tobias Hollander all sein Können in die Waagschale werfen, um einen 2. Gegenreffer zu verhindern. Hinzu kam, dass bei zwei Abseitsentscheidungen der Schiedsrichter falsch lag, sodass den Bassenern sehr aussichtsreiche Angriffe abgepfiffen wurden. Unsere Performance war ein Lehrstück der Versäumnisse. Zu große Abstände, kein energisches Aufrücken bei Ballbesitz, mangelnde mannschaftliche Geschlossenheit, etc. Der Eine oder Andere lief sich im Mittelfeld den Arsch wund, weil sein Nebenmann nur zuschaute. So waren weitere Gegentore nur eine Frage der Zeit. Da musste in der Halbzeit eine klare Ansage erfolgen. So konnte es nicht weiter gehen.
Oh Gott und dafür habe ich eine Mauer gestellt!
12. min Tobias Hollander
Die Ansage zeigte eine gewisse Wirkung. Wir machten in Durchgang 2 zwar einige Dinge besser, bekamen offensiv jedoch noch immer nichts auf die Kette. Bassen beherrschte das Spiel nach belieben, ohne jedoch das vorentscheidende 0:2 zu erzielen. Es dauerte bis zur 75. Minute, bis wir uns mal wieder gefährlich dem Gästetor nähern konnten. Bei einem Konter spielte Eduard Denhof einen feinen Pass ins rechte Halbfeld und Johannes Wrede direkt in den Lauf. Sein Schuß aus 20m strich leider nur knapp am langen Pfosten vorbei. Nach dieser guten Gelegenheit schaute das Trainerteam etwas verdrossen drein, stellte sich doch das Gefühl ein, daß dies die große Gelegenheit zum Ausgleich war und wir keine Weitere mehr bekommen würden. Doch Benny Jurycek war da bedeutend opimistischer. „Warte ab, wir kriegen noch Eine“. Und er sollte mit seiner Ahnung Recht behalten. Bei einem Angriff über unsere linke Seite, eingeleitet durch einen Hackentrick von Felix Polacek, flankte Jojo den Ball direkt vors Tor. Die Hereingabe war eigentlich eine sichere Beute für den Torwart, dieser ließ den schon sicher geglaubten Ball jedoch aus den Händen fallen. Der Befreiungsschlag landete ca. 25m zentral vor dem Tor bei Patrick Wutzke. Vermutlich hätte Jeder in dieser Situation den Ball aufs Tor geschossen. Nicht so Pät. Er wählte die Paderborner Lösung und spielt den Ball nochmal auf Ole Großklaus auf die rechte Außenposition.
Oko fackelte nicht lange. Er nahme den Ball direkt und flanschte das Spielgerät mit der Seite ins lange Eck. Glücklich und nicht wirklich verdient war der Ausgleichstreffer. Aber darum geht es ja nicht. Schon gar nicht in einem Derby. Da zählt am Ende eben nur das Ergebnis.