O trübe diese Tage nicht
Sie sind der letzte Sonnenschein;
Wie lange, und es lischt das Licht,
Und unser Winter bricht herein.
…
Theodor Fontane
Eine herbstliche Stimmung unter strahlend blauem Himmel lag über den Sportplatz am Lahwischenweg in Blender. Die Sonne stand zum Anstoß tief und tauchte die Szenerie in ein warmes Herbstlicht. Wir waren zu Gast beim Tabellendritten aus Blender und Zuversicht stand in den Gesichtern aller Beteiligten geschrieben. Gegen den TSV Blender sollte was gehen. Es war das vorletzte Spiel in 2018 und wollte man nicht gänzlich verzagt und niedergeschlagen in die Winterpause gehen, sollten aus den letzten zwei Spielen noch einige Punkte her. Und das Spiel gegen Blender war da ein guter Beginn.
Zu unserem Glück tauchte Verkehrspolizist Ruven Bertram trotz Absage bei SpielerPlus noch auf; mit gepackter Sporttasche und ordentlich Dampf in den Beinen. Da die Personaldecke bei uns seit dem Badenspiel dünn ist und ohne Ruven kein gelernter Außenverteidiger zur Verfügung stand, war sein Auflaufen in der Verteidigung sehr wichtig. Wie wichtig, das zeigte er schon in den ersten 10 Minuten. Nach Hinten war er Mr. Teflon, da brannte nichts an, und bei seinen Wegen nach Vorne lag immer ein Hauch vom jungen Gloystein in der Luft.
Zwei Spiele nicht im Kader, 6 Punkte. Läuft. Das ist ein Zeichen.
Benny über sich selbst nach dem Spiel
In der 1. Halbzeiten hatten wir das Spiel über weite Phasen unter Kontrolle und hielten Ball und Gegner in den ungefährlichen Räumen. Blender schaffte es kaum einmal in die Nähe unseres Strafraums zu kommen. So wie einst Kaiser Nero die Stadt Rom den Flammen übergab, so brannte unser Paderborner Patrick Wutzke auf der 6er-Position über die gesamte Spielzeit ein zweikampftechnisches Feuerwerk der pyromanischen Extraklasse ab – Paderborn hätte in Schutt und Asche gelegen. Der Rest war Beute für die Innenverteidigung um Nassim Ghariz und Enrico Gröger.
Warum führen wir nicht?
Frage vom Trainer in der Halbzeit
Der Halbzeitstand von 0:0 war etwas schmeichelhaft, hatten wir doch mehrere gute Gelegenheiten zum Führungstreffer, während Blender im ersten Druchgang nicht einmal gefährlich auf unser Tor schoß. Den Auftakt zu unseren Chancen machte Eduard Denhof in der 17. Minute mit einem regelrechten Lattenknaller, als er einen abgewehrten Ball aus 30m einfach mal direkt in Richtung gegnerisches Tor jagte. Nur wenige Minuten später lenkte der Torwart der Gastgeber einen satten Schuß von Oko gerade so ans Außennetz und Enrico traf bei anschließendem Eckstoß nur die Latte. Der Ball wollte nicht ins Tor, auch nicht bei weiteren guten Abschlußaktionen von Eduard, Herrn Zimmermann oder Jojo. Eine Schrecksekunde mussten wir kurz vor der Halbzeit nach einem Eckstoß überstehen, als ein Spieler von Blender aus 10m völlig frei zum Kopfball kam. Doch der Kopfstoß ging um einige Meter am Tor vorbei.
Mit Begin der 2. Hälfte erhöhte Blender den Druck und spielt mit einem 4-3-3 ein hohes Angriffspressing. Dies war zu erwarten, da sich die Gastgeber keinen Punktverlust erlauben durften, wollte man die Aufstiegsränge als Drittplatzierter nicht aus den Augen verlieren. Wir taten uns damit zunächst schwer. Dennoch gelang uns in dieser Phase des Spiels der verdiente Führungstreffer. Nachdem zunächst Sebastian Wrede eine fast 100%ige Torchance nicht nutzen konnte, machte es sein Bruder Jojo da besser. Vorausgehend war eine Balleroberung im Mittelfeld durch Jojo und Herrn Zimmermann. Danach ging es schnell über Christof Schreiber, Eduard (welch ein Außenristpass) auf Oko und dessen flache Hereingabe landete wieder bei Jojo, der sich im Zweikampf durchsetzen und mit seinem Schuß die lange Ecke traf. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt sowohl verdient als auch längst überfällig.
Erstmalig gefährlich wurde Blender in der 60. Minute nach einem Eckball. Tobias Hollander konnte den Ball noch so gerade mit einem Übergreifer vom Tor weg lenken. Im Nachschuß vom 5er-Eck hatten wir dann das notwendige Glück um diese Situation unbeschadet zu überstehen. Aber mit dieser Aktion brachten 10 Minuten für Blender an, in denen man nahe dran am Ausgleichstreffer war. Wir wackelten da doch das eine oder andere Mal. Doch nach 10 Minuten war der Spuk vorbei und uns gelang es wieder besser den Gegner fern zu halten. Lukas Sebastian hätte in der 80. Minuten das vorentscheidende 0:2 erzielen müssen, kam an die Hereingabe von Oko aber nicht mehr entscheidend heran. Dies blieb Basti vorbehalten, der nach einem Pass in die Tiefe vom Paderborner sich den Torwart ausgucken und zum 0:2 versenken konnte.
Der Auswärtssieg war nicht nur verdient, es war auch im Auftreten eine geschlossene Mannschaftsleistung und hat gezeigt, dass diese Mannschaft auch Fußball spielen kann. So geht es am kommenden Wochenende mit der nötigen Lockerheit in das abschießende Derby gegen den TSV Bassen II, wenn das Fußballjahr 2018 mit diesem Höhepunkt auf Platz C seinen Abschluß erfährt.