Wo das Wiesen-Rispengras (lat. Poa partensis) und das Deutsche Weidelgras (lat. Lolium perenne) eine friedliche Koexistenz in der Fläche einnehmen, ist allsonntäglich der Duft von Bratwurst und die kühlende Wirkung von Eisspray für die Gelenke und Bier für die Kehle nicht weit.
Diese Flächen, häufig in den Ausmaßen 106 x 68 m, bieten immer wieder eine Bühne für den Aufgalopp von durchtrainierten Hochleistungsboliden oder Airbag-gepufferten Freizeitkickern…. Die Rede ist hier, wie kann es anders sein, vom Fußballplatz in seiner Ausgestaltung als Naturrasen.
Die Diskussion Naturrasen contra Kunstrasen ist so alt wie es Kunstrasen gibt.
Lysander.
Lysander zu Hermina in Shakespears „Und der Rest ist Schweigen“
Ein Rasen dient als Kissen für uns zwei:
Ein Herz, ein Bett, zwei Busen, eine Treu.
Sicher, auf so manchem Rasenplatz ist das Fußballspiel ein Experiment mit dem Zufall. Ein Kunstrasen schafft hier deutliche Abhilfe. Auf Kunstrasen entfallen die beliebtesten Ausreden aus dem Amateurbereich.
„Der Ball ist versprungen“, „Ich bin in eine Kuhle getreten“, „Der Platz ist uneben“. Solche Aphorismen, von denen jeder Amateurfußballer schon in frühen Jahren ein überschaubares Repertoir besitzt, werden auf einem Kunstrasenplatz ad Adsurdum geführt. Der unheilige Kunstrasen, die Trinität aus Polyethylen, Polyamid und Polypropylen, ist jeder Selbsttäuschung Spinne Feind und läßt Trainerkritik als dass erscheinen, was sie in Wirklichkeit ist – als eine gnadenlose, realsozialistische Zustandsbeschreibung.