Bartels – zu finden bei den Koordinaten 24.51° N und 89,78° W. Der Bartels-Krater, Durchmesser von 17 km, liegt auf der westlich Seite der sichtbaren Mondescheibe. Wir wissen heute nichts mehr über den kosmischen Impaktor, der dieses geomorphologische Gebilde vor vielen Millionen Jahren in die Außenhaut des Mondes prägte. Doch über den Impaktor, der am Freitag Abend über den SV Hönisch III fuhr wie einst der Blanke Hans über Rungholt und ein Trümmerfeld der Verwüstung hinterließ, können wir einiges sagen. Es war unser Kai Bartels, unsere Kobra.
Das Spiel begann mit fast 45-minütiger Verspätung, da der angesetzte Schiedsrichter sich allem Anschein nach in einer unbekannten Umlaufbahn um den Sportpark in Oyten befand und den richtigen Eintrittswinkel für den Landeanflug verpasst hatte. Als Gastgeber waren wir so in in der Pflicht einen Ersatz zu stellen. Als alle Stricke rissen, da sich einfach kein Schiedsrichter auftreiber ließ, blieb Lars Weber noch eine letzte Option, bevor wir mit Nico Zimmermann, ein Spieler ohne bisheriger Schiedsrichtererfahrung, zur Nuklearoption hätten greifen müssen. Es erschien Weber-Senior, der mit über 70 Jahren noch auf den Plätzen im Landkreis Verden unterwegs ist. Und was Weber-Senior da am Freitag Abend bei teelichthafter Ausleuchtung auf Platz E an Laufeinsatz, Spielübersicht und Regelleistung zeigte, sollte (und muss) so machen Möchtegern die Schamesröte ins Gesicht treiben. Das war aller Ehren wert und ein mehr als positives Ausrufezeichen für die Schiedsrichterzunft. Die Gäste mussten einen frühen Sputnik-Schock verdauen, als sich ihr etagemäßiger Torwart noch während des Aufwärmens bei einem Schuß die Finger verstauchte und durch einen Feldspieler ersetzt werden musste.
So ein Spiel ist wichtig für die psychische Stabilität.
Kai Bartels über seine Leistung im Spiel auf dem 30. Geburtstag von Tobias Hollander
Mit dem Anpfiff sahen sich die Gäste einem permanenten Dauerdruck durch uns ausgesetzt. Die frühe Unterbindung des Spielaufbaus sorgte in der Abwehr der Gäste für einen hohen Streßfaktor mit Presswehen, was in einer frühen Entbindung des Balles sorgte. Das frühe Pressing zahlte sich zunächst nur in Torchancen aus. Bereits nach 16 Sekunden hatte Andy Krist bei einem Schuß vom Strafraum die erste gute Gelegenheit für uns. Das nächste dicke Ding hatte Kai Bartels bei einem Nachschuß auf dem Schlappen, als der Torwart eine hohe Hereingabe nicht unter Kontrolle und nach Vorne hatte abprallen lassen. Aber Kais Schuß, der Torwart lag schon geschlagen auf dem Boden, konnte in letzter Sekunde noch vor der Linie abgewehrt werden.
Erstmalig in Ballbesitz kam Hönisch III in unserer Hälfte nach 10 Minuten. Da hätte es aber auch gleich gefährlich werden können, da sich Julian Müller und Christof Schreiber in der Abwehrarbeit nicht einig waren. Frei nach dem Motto: Nimm du ihn ich habe ihn sicher.
Trotz deutlicher Überlegenheit dauerte es bis zur 29. Minute, bis das erste Tor fiel. Leistete sich Johannes Wrede nur Sekunden vorher noch einen Fehlschuß, machte er es darauf besser, als er von Kai Bartels per Kopfball freigespielt wurde. Mit dem Außenrist legte er den Ball am herauseilenden Torwart vorbei. Und nur 3 Minuten später war es erneut Johannes Wrede, der das 2:0 erzielte. Diesmal bekam Hönisch den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Jojo bedankte sich nach der Balleroberung mit seiner 2. Butze. Den Pausenstand von 3:0 erzielte Sandro Böschen nach einem Zuspiel von Kai Bartels.
Oko: Ich habe vorhin mit Günther Klann gesprochen.
52. min.: Oko und der Coach am Seitenrand.
Coach: Und?
Oko: Er liest deine Berichte immer. Er sagt, er findet die richtig klasse. Aber was hat der Blöthe denn mit dem Itzen? Hab ich gesagt, die mögen sich nicht!
Den Deckel drauf machte Felix Polacek mit dem 4:0 in der 63. Spielminute. Wieder war Kai Bartels mit einem Pass in die Tiefe der ausschlaggebende Mann in dieser Szene. Die Hintermannschaft von Hönisch bekam unsere Kobra einfach nicht in den Griff. Wille und Gegenwehr ließen bei den Gästen nun merklich nach und in den letzten 10 Minuten waren da schon Auflösungstendenzen zu erkennen. Das 5:0, erzielt durch Felix Polacek, wurde durch einen herrlichen Diagonalball von Niclas Warnke eingeleitet. Das 6:0 gelang wiederum Johannes Wrede nur wenige Minuten später, ehe unsere Kobra, Kai Bartels, mit dem 7:0 den Schlußpunkt setzte und seine Leistung einen würdigen Abschluß fand.
Nun wird dem einen oder anderen Leser mit Sicherheit aufgefallen sein, dass weder in diesem noch im letzten Spielbericht unser Andreas Itzen in der für diesen Blog typischen üblichen Art und Weise gedisst wurde. Dies hat seinen Grund, denn eignentlich ist der Andy ja ein Goldjunge und als Coach muss man froh und dankbar sein, solch einen Spieler in den eigenen Reihen zu haben. Denn Andy ist ein Allrounder, ein Mannschaftsspieler. Wo immer auch das Trainerteam ihn auf-, hin- oder wegstellt, weil mal wieder Not am Mann ist, Andy verrichtet seine Arbeit mit der Zuverlässigkeit eines Schweizer Uhrwerks. Startete er im letzten Spiel der Saison 18/19 noch im Sturm als kongenialer Partner von Carsten Gloystein, spielte er in dieser Vorrunde bisher auf fast allen Positionen, die der Fußball so hergibt; selbst im Tor gab er diese Saison schon eine Kostprobe seines Könnens. Unvergessen auch sein 120 Sekundenauftritt als Stürmer im ersten Saisonspiel gegen Langwedel-Völkersen. Und war es gegen Hönisch II nach der Verletzung von Jan Schmidt noch die rechte Verteidigerposition, wo er sich rein in den Dienst der Mannschaft stellte, startete er gegen Hönisch III von Anfang an auf der IV-Position. Selbst seine Einsätze auf der Ersatzbank, wenn auch zeitlich begrenzt, waren immer von der notwendigen Professionalität und Heizleistung geprägt. Ein Itzen sitz nicht auf der Bank, weil er zu schlecht ist, sondern weil er wie kein Anderer eine Bank alleine warm hält. Ein Itzen hat es auch nicht nötig sich für 15€ in den Kader zu kaufen, wie so mancher Ex-Goldjunge**. Andreas ist Itzen und Itzen ist Andreas; ein Allrounder, ein Goldjunge. Das muss jetzt einfach mal gesagt werden.
** Diese Geschichte soll an einer anderen Stelle erzählt werden und gibt durchaus Anlass, in zukünftigen Spielberichten einen anderen Spieler mal wieder zu dissen 😉