Wie konnte man das Spiel verlieren? Mit dieser Frage eröffnet der SV Wahnebergen seinen Spielbericht zur 2:0-Niederlage am Wochenende. Aus Sicht des Siegers wäre eine einfache Antwort die Folgende: “Wenn der Gegner 2 Tore schießt und man selber nix trifft, dann verliert man ein Spiel” Aber ist oder war es so einfach? Die erste Halbzeit war relativ ausgeglichen, so hatten wir gleich in der 3 Minute durch Mark Hofmann die größte Torchance im ersten Durchgang. Doch statt seinem rechten Fuß das Vertrauen für den Torschuss zu geben, entschied sich Mark für seinen stärkeren Linken. Dazu musste er zunächst den Ball umlaufen, was wertvolle Sekunden kostete. Durch das Umlaufen brachte Marks Oberkörper zum Zeitpunkt des Schusses auf das lange Eck einen Bewegungsimpuls in die falsche Richtung, wodurch der Schuss verzog und am kurzen Pfosten vorbeiflog. Oder kurz gesagt, Mark hat es einfach verkackt. Im Gegensatz dazu hatte Wahnebergen zwei Abschlussaktionen aus spitzem Winkel, die aber nicht annähernd das Gefahrenpotential von Marks Großchance hatten und leichte Beute für Paul Wunderlich waren. Ansonsten war das Spiel im 1. Durchgang recht unansehnlich. Viele lange Bälle von beiden Seiten, viel Mittelfeldgewürge. Wirklich besser wurde es im 2. Durchgang nicht, aber interessanter.
Das Spiel schien zunächst dort anzusetzen, wo es zur Halbzeit aufhörte. Bis Wahnebergen in der 50. Minuten per Kopfball nach einer Flanke von der linken Seite das 0:1 erzielte. So zumindest dachten alle Anwesenden, bis auf den Schiedsrichter, der hier eine Abseitsstellung des Stürmers erkannt haben will. Ich bin mir nicht ganz sicher aber nach mehrmaliger Durchsicht der Szene sieht es eher so aus, dass das Tor regulär war. Statt also die Führung für Wahnebergen gelang uns nur 3 Minuten später nach einem Pass von Felix Polacek auf Fynn Lühmann der Führungstreffer. Fynn startete in die Lücke, nahm den Pass von Felix mit in den Lauf und schob das Spielgerät am herauslaufenden Torwart vorbei in die lange Ecke.
Wahnebergen öffnete jetzt noch weiter und kam zu einigen nahezu 100% Torchancen, alleine der Ball wollte nicht ins Tor. Mal traf man die Latte, mal den Pfosten. Der spielentscheidende Fehler passiert in der 78. Minute. Sascha Werner lief einem langen Ball in den Strafraum hinterher, der klare Beute für den Torwart hätte sein müssen. Der hatte den Ball auch schon in der Hand, lies in aber wie einen glitschigen Aal nochmal entwischen. Mit einem Reflex versuchte er noch, den Ball vor dem heran rauschenden Sascha zu klären, kam aber den Bruchteil einer Sekunde zu spät und traf Sascha mit der Hand im Gesicht. Der Elfmeterpfiff erfolgte ohne Verzögerung. Felix nahm sich der Sache an und erhöhte auf den Endstand von 2:0. Zwar hatte Wahnebergen anschließend noch zwei gute Gelegenheiten für den Anschlusstreffer, doch an diesem Tag wollte den Angreifern der Gäste nichts wirklich gelingen.