Auferstanden aus Ruinen … 1:3 Sieg gegen den TSV Lohberg II


Ihr wißt doch wie es hier läuft.

Schiedsrichter C. W. zum Coach nach dem Spiel


Der Spruch des Tages kam vom Schiedsrichter nach dem Spiel. Mit der Rückgabe der Spielerpassmappe und einem leicht verständnisvollen Blick in den Augen, wurde folgender Satz vom leitenden Schiedsrichter C. W. lässig ausgesprochen, welcher neben einer tiefen Wahrheit aber auch eine gewissen Tragik enthielt: „Ihr wißt doch wie es hier läuft!„. Bitte? Natürlich wissen wir, wie Spiele in Lohberg verlaufen. Sie verlaufen nämlich immer am Rande der Körperverletzung. Ok, etwas hart, aber Lohberg spielt kämpft nun einmal einen körperbetonten Fussball, der von einigen Spielern sehr schnell ins unfaire (noch milde ausgedrückt) abdriftet. Wer es nicht glauben mag oder will, sollte einfach mal den Spielbericht vom TSV Brunsbrock II lesen. Und ein Carsten Gloystein bekam bei Spielen gegen Lohberg in den letzten Jahren in großer Regelmäßigkeit die Schienbeine poliert. Eine Tradition, die auch diesmal wieder eingehalten wurde.


Entschuldige dich mal, du Furz

Ruven B., 27. min


Es ging ganz schön zur Sache. Den ersten Zweikampf Lohberg’scher Prägung gab es in der 5. Minute; einstecken musste ihn Ole Fischer. Den 2. Vorfall dieser Art gab es in der 10. Minute; diesmal traf es die unteren Extremitäten von Sebastian Bitter. Zwischenzeitlich, in der 8. Minute, gab es die erste nennenswerte Aktion von unserer Seite. Till Knutzen traf hierbei mit seinem Schuß aus 20m aber leider nur die Latte und weitere Torschußversuche von Jan Schmidt oder Ole Fischer in der Folgezeit blieben ebenfalls ohne Erfolg. Dann aber kam die 13. Spielminute. Eine total wurstige Abwehraktion von Uwe geriet zum Querschläger, den Julian Müller nicht mehr entscheidend klären konnte. Den gewonnenen 2ten Ball nagelte der Lohberger Spieler aus 18m ins Tor zur völlig überraschenden Führung. Dies war der erste Torschuß von Lohberg überhaupt. Und kurz darauf hätte Lohberg mit dem 2ten Torschuß sogar auf 2:0 erhöhen können. Wieder war es ein Schuß aus zentraler position aus ca. 20m, der eigentlich eine sichere Beute für Tobias Hollander gewesen wäre. Aber auf dem unebenen Untergrund sprang der Ball unerwartet für Tobi höher ab. Mit einer blitzschnellen Reaktion konnte er den versprungenen Ball aber noch an den Pfosten lenken.


Nicht schlagen.

Coach Marco, 28. min.

Ach Mensch

Sebastian Bitter, 28. min.

Ja, die sind dann immer weg.

Coach Lars, 28. min.


Das gesamte Spielsystem von Lohberg bestand aus langen Bällen und war bis zur 25. Minute erfolgreich. Dann jedoch gelang uns nach einem energisch gewonnenen Zweikampf von Jan Schmidt in der eigenen Hälfte ein überzeugender Angriff über Carsten Gloystein, der mit seiner Flanke über die Abwehr den rechts freistehenden Sebastian Bitter bedienen konnte. Und Sebi nahm den Ball an, nahm Mass und versenkte die Kugel so lässig wie er am Bierstand Bier ausschenkt.

Brenzlig wurde es nochmal in der 32. Minute, als sich unsere Nr. 19 und Tobias Hollander bei einem der vielen langen Bälle von Lohberg in die Spitze nicht ganz einig waren. Statt den Ball kompromislos zu klären, spielten beide Haschmich, nimm du den Ball (Duden: einen Haschmich haben (salopp: nicht recht bei Verstand sein)). Zwar landete der Ball im Netz, doch der Schiri entschied hier trotz Proteste von Lohberger Seite zurecht auf Foulspiel, da unsere Nr. 19 beim Zweikampf zuvor eindeutig von hinten gestoßen wurde. Dies sollte aber die einzige Wurstaktion von Nr. 19 bleiben (auf die Rote Karte kommen wir noch zu sprechen). Der Rest von ihm war heute einfach nur gewohnt souverän. Kurz vor der Halbzeit hatten wir noch zwei Gelegenheiten, dass für uns 2te Tor zu erzielen. Jan Schmidt gewann nach einem Freistoß von Carsten Gloystein am langen Pfosten den Kopfball, konnte diesen aber nicht entscheidend in Richtung Tor bringen. Und fast mit dem Pausenpfiff landete der Ball beim Klärungsversuch nach einem Eckstoß an die Latte. Um hier mal Sebastian Finke zu zitieren: „Mehr Kreisklasse als in dieser Situation geht einfach nicht!“.


Ey, der muss runter.

Enrico Gröger, 73. min.


Die zweite Hälfte verlief nicht viel anders als die Erste. Lohberg spielte weiterhin sehr defensiv und operierte nach Vorne nur mit langen Bälle; die im Endeffekt zu einigen Eckbällen führten; rausgespielt war da nicht wirklich etwas. Die Eckbälle hatten es dann allerdings in sich; landeten diese doch immer punktgenau am 5m-Raum und im Luftkampf hatte unsere Abwehr am heutigen Tag nicht viel entgegen zu setzen. So in der 56. und 66. Minute. In beiden Situationen kam ein Stürmer von Lohberg im 5m-Raum nach einem hohen Ball auf den langen Pfosten zum Kopfball; die anwesenden Abwehrspieler zeigten hier kaum nennenswerte Gegenwehr. Doch zweimal stand Tobi im Tor wie eine Wand. Allerdings hätten wir kurz nach Wiederanpfiff durch eine Großchance von Carsten Gloystein, eingeleitet durch einen Pass von Ole Großklaus, in Führung gehen können. Aber der Lohberger Torwart konnte hier den Einschußwinkel gut verkürzen.

In der 60. Spielminute war es dann so weit, in der unser Kapitän nach einer langen Verletzungspause von 9 Wochen wieder den grünen Rasen betreten konnte. Eingewechselt ins zentrale Mittelfeld für Sebastian Bitter, brauchte er nicht eine Sekunde der Aklimatisierung.  Er, Enrico Gröger (auch die Wurst genannt), war gleich voll im Spiel. Enrico fiel durch einen dreifachen Ermüdungsbruch im Schienbein aus. Doch aus diesen knöchernden Ruinen auferstanden, lieferte er von der ersten Sekunde und zur Freude von Mannschaft und Trainerstab Dinge ab, die wir in den letzten Wochen so schmerzlich vermist hatten: Dominanz im Zweikampf, Präsenz im Kopfballspiel, Blick für die freien Räume und Präzisionspässe mit Links, welche die gegnerische Abwehr durchschneiden wie ein heißes Messer ranzige Butter. Sofort übernahm Enrico die so lang verwaiste Chefrolle. Er war wieder da … er … Ok, genug der Lobhudelei; zurück zum Spiel.


Schiri, bist du blind oder was?

Nr. 19, 87. min.


Der 1:2-Führungstreffer gelang Jan Schmidt in der 69. min. nach einer sehr schönen Vorarbeit von Ole Fischer. Bei einen seiner wenigen offensiven Vorstöße setzte sich Ole im Dribbling zentral gegen 3 Gegenspieler durch und bediente mit einem Heber über die Abwehr Jan Schmidt, der sich an der rechten Strafraumkante von seinem Gegenspieler absetzen konnte. Und nein, liebe Lohberger, es war kein Abseits. Bei seinem Schuß ins lange Eck war der Torwart von Lohberg ohne jegliche Abwehrchance. 5 Minuten vorher hätte es bereits klingeln können. Auch da war es Jan Schmidt, der aus ähnlicher Position zum Abschluß kam; welchen der Torwart aber noch mit einer starken Reaktion parierte. In der Folgezeit gab es die eine oder andere Gelegenheit auf das 1:3, doch sowohl Ole Großklaus als auch Till Knutzen und Jan Schmidt waren bei ihren Schußversuchen nicht erfolgreich. Zu einer unschönen Situation kam es kurz vor Abpfiff. Carsten Gloystein zog nach Zuspiel von Uwe quer durch den Strafraum und mit einem Dribbling an 4 Gegenspielern vorbei. Beim Schußversuch, und hier kommen wir wieder zum Beginn dieses Beitrags, zog ein Verteidiger dann die Schienbein-Polier-Option. Doch statt hier auf Strafstoß zu entscheiden, was die richtige Entscheidung gewesen wäre, ließ der Schiedsrichter einfach weiter spielen; was unmittelbar daran anschließend unsere Nr. 19 zu einen Ausflug in die Prosa verleitete. Für seine lautstark formulierte Anfrage „Schiri, bist du blind oder was?“ gab es zurecht die Rote Karte. Solche Fragen, liebe Nr. 19, sind absolut privater Natur und haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Punkt. Die letzten Minuten in Unterzahl spielten wir locker herunter, ohne Lohberg nochmal eine Chance auf den Ausgleich zu geben; die sowieso nicht bestand. Mit dem Schlußpfiff gelang Ole Großklaus nach Vorarbeit von Carsten Gloystein der Treffer zum 1:3 Endstand.

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